Laufzeit
01.02.2016–31.12.2040
Zielsetzung
Systematische Aufbereitung des Wissens über die christliche äthiopisch-eritreische Handschriftentradition.
Projektbeschreibung
Durch das Langzeitvorhaben entsteht erstmalig eine vielfältige und vielschichtige virtuelle Forschungsumgebung, in der die detaillierten Beschreibungen der Handschriften aus Äthiopien und Eritrea mit ausführlichen Informationen zu den Schreibern und Besitzern, den übermittelten Literaturwerken und deren Autoren und Herkunftsorten verknüpft werden.
Äthiopien und Eritrea liegen, kulturgeschichtlich gesehen, sowohl am Rande des „Christlichen Orients“ als auch mitten in Afrika. Die Kultur ist gleichermaßen beeinflusst von Christentum und Islam seit deren Anfängen, vom Judentum sowie von den vielen animistischen Religionen. Außergewöhnlich für afrikanische Länder südlich der Sahara verfügen Äthiopien und Eritrea über ein reiches schriftliches Erbe, das auf das erste Millennium vor unserer Zeitrechnung zurückgeht.
Langfristig soll durch das Langzeitvorhaben eine systematische Zusammenstellung aller bekannten Texte äthiopischer Literatur und ihrer Erschaffer entstehen. Die wichtigsten Texte werden digital aufbereitet und übersetzt, um einem breiten Publikum den Zugang zu diesem wichtigen Kulturerbe Afrikas zu bieten.
Eine computergestützte Analyse wird außerdem neue Fragestellungen zur Handschriftenkunde, politischen Geschichte, historischen Geographie, Linguistik und Literaturwissenschaft ermöglichen. Eine umfassende bibliographische Datenbank, die im Laufe des Projektes entsteht, wird ebenfalls einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Forschungsumgebung wird modular entwickelt und soll 2040 fertiggestellt werden. Bereits ab 2017 werden einige ausgewählte Handschriftenbeschreibungen und Texteditionen online gestellt.
Kooperationspartner
Universität Hamburg, Hiob Ludolf Zentrum für Äthiopistik und Centre for the Study of Manuscript Cultures
Leitung
Univ.-Prof. Dr. Alessandro Bausi
Finanzierung
Das Langzeitvorhaben wird im Rahmen des Akademienprogramms gefördert, das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird und in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert.