"Im Anfang": Akademievorlesungen über den Ursprung des Universums

Hamburg, 20. 10. 2009

"Im Anfang... Über den Ursprung des Universums" - unter diesem Titel steht die aktuelle Vorlesungsreihe der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. In den kommenden Monaten beschäftigen sich an fünf Abenden Physiker, Theologen und Philosophen mit neuen Entwicklungen in der kosmologischen Forschung und ihren Implikationen für unser Weltbild. Zum Auftakt spricht am  Montag, 26. 10. 2009 Prof. Simon White über das Thema "Alles aus Nichts: Der Ursprung unseres Universums". Der Vortrag beginnt um 19.00 Uhr und findet in den Baseler Hof Sälen, Esplanade 15, Hamburg, statt. Der Eintritt ist frei;  weitere Informationen und Anmeldung unter http://www.awhamburg.de/?id=13 .

Bahnbrechende Forschungsergebnisse über die Materieverteilung im Universum, die Fluchtgeschwindigkeiten von Supernovae und die kosmische Hintergrundstrahlung haben unser Bild vom Universum in den vergangenen zehn Jahren grundlegend verändert. Viele Ergebnisse können dabei mit Hilfe der Teilchenphysik und der Gravitationstheorie auf das frühe Universum, seine Eigenschaften "im Anfang", zurückgeführt werden. Die neuen Ergebnisse der physikalischen Forschung führen zudem zu neuen Fragen über die Struktur der zugrunde liegenden Theorien: die Kräfte zwischen Elementarteilchen, die Begriffe Raum und Zeit, Quantentheorie und Stringtheorie. Darüber hinaus stellen sich Fragen zu unserem Weltbild und zu den prinzipiellen Grenzen physikalischer Erkenntnis. Im Rahmen der Akademievorlesungen nehmen führende Wissenschaftler zu den physikalischen und philosophischen Aspekten der neuen Entwicklungen in der Kosmologie Stellung. Die Vortragsreihe wurde von der  Akademie-Arbeitsgruppe "Neue Herausforderungen der Kosmologie" konzipiert.

Prof. Simon White, der die Reihe am 26. Oktober 2009 eröffnet, ist Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Ausgangspunkt seines Vortrags sind Beobachtungen mit großen Forschungsfernrohren, die uns Galaxien zeigen nicht wie sie heute sind, sondern wie sie waren, als das entdeckte Licht von ihnen wegflog. Unsere tiefsten, bis heute aufgenommenen Bilder zeigen das Universum nicht in seinem heutigen Zustand, sondern 400.000 Jahre nach dem Urknall - und geben uns so einen Einblick in die Anfänge unseres Universums.

Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg (gegründet 2004) gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Norddeutschland an. Sie versteht sich als klassenlose Arbeitsakademie: Ihre Mitglieder konzipieren und bearbeiten interdisziplinäre Projekte zu wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen. Die Akademie fördert die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region und engagiert sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg.

Veranstaltungsdaten

Montag, 26. Oktober 2009, 19.00 Uhr
Baseler Hof Säle, Esplanade 15, Hamburg
Prof. Dr. Simon White, Max-Planck-Institut für Astrophysik Garching/München
Alles aus Nichts: Der Ursprung unseres Universums

Weitere Termine

Donnerstag, 12. November 2009, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Hermann Nicolai, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Potsdam-Golm
Gravitation und Quantentheorie: an den Grenzen von Raum und Zeit

Donnerstag, 10. Dezember 2009, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Dieter Lüst, Ludwig-Maximilians Universität München / Max-Planck-Institut für Physik München
Stringwelten und die Theorie des Multiversums - sind Vorhersagen noch möglich?

Donnerstag, 14. Januar 2010, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Traugott Koch, Universität Hamburg
Die Naturwissenschaft, die Lebenswelt und das Wunder des Lebens

Donnerstag, 4. Februar 2010, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Paul Hoyningen-Huene, Zentrale Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik, Leibniz-Universität Hannover
Wie weit reicht die physikalische Erkenntnis?

Alle Veranstaltungen finden in den Baseler Hof Sälen, Esplanade 15, 20354 Hamburg statt.

Kontakt

Dr. Annette Wiesheu, Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Tel. 040/42 94 86 69-20, E-Mail: annette.wiesheu(at)awhamburg.de

www.awhamburg.de