25 Feb 10

Forum Junge Wissenschaft: Im Nirwana der Hyperrealität? Geldwirtschaft zwischen "Realökonomie" und Fiktionalität

Leitung: Dr. Christine Künzel und PD Dr. Dirk Hempel
(Institut für Germanistik II, Universität Hamburg)

Angesichts der globalen Finanzkrise ist das Verhältnis von Wirtschaft und Fiktion zunehmend in den Fokus des Interesses geraten. In der Wirtschaftspresse sowie in einschlägigen Publikationen ist von einer "Entkoppelung" der internationalen Finanzmärkte die Rede, von einer "Eigenlogik des Monetären" in einer "referenzlosen Sphäre der Hyperrealität". Dominierten in der interdisziplinären Forschung bis jetzt Ansätze, die das Thema Wirtschaft in der Literatur beleuchteten, so hat sich die Fragestellung vor dem Hintergrund der Finanzkrise deutlich in Richtung Wirtschaft als Fiktion verschoben. Ziel der Tagung wird es sein, das Verhältnis zwischen Geldwirtschaft, Realökonomie und Fiktion vor diesem Hintergrund genauer zu untersuchen.

Programm-Flyer zum Download

 

Donnerstag, den 25. Februar 2010

14.00 Uhr 
Eröffnung der Tagung
Begrüßung durch den Präsidenten der Akademie, Prof. Dr. Heimo Reinitzer
Begrüßung durch die OrganisatorInnen der Tagung

14.30 Uhr Prof. Dr. Max Otte (Finanzwissenschaftler, FH Worms):
Fiktion und Realität im Finanzwesen

15.15 Uhr Prof. Dr. Bernd Senf (Wirtschaftswissenschaftler, FH für Wirtschaft, Berlin):
Zum Verhältnis von Realwirtschaft und spekulativen Finanzmärkten -
Die Aufhellung eines blinden Fleckes der Ökonomie

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr PD Dr. Eva Kormann (Literaturwissenschaftlerin, Karlsruhe Institute of Technology):
Dr. Real und Mr. Hype: Die Konstrukte der Kaufleute

17.15 Uhr  Dr. Evelyne Polt-Heinzl (Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, Wien):
Finanzblasen, Schwarzmärkte, fehlende Böden oder "Virtuelle" Geschäfte und ihre Akteure - jung, smart und dynamisch

18.00 Uhr Kathrin Röggla (Autorin, Berlin):
 Gespensterarbeit, Krisenmanagement und Weltmarktfiktion

19.00 Uhr  Gemeinsames Abendessen / Büffet im Warburg-Haus

 

Freitag, den 26. Februar 2010

10.00 Uhr Prof. Dr. Justin Stagl (Kultursoziologe, Universität Salzburg):
Im Zauberkreis der Texte

10.45 Uhr Dr. Hanno Pahl (Soziologe, Universität Zürich):

Semantiken der Entkopplung: Zur Reflexion der Reflexion aktueller Finanzmarktdynamiken

11.30 Uhr Kaffeepause

12.00 Uhr Michael Horvath, Dipl.-Kfm./M.A. (Wirtschaftswissenschaftler, TU München):
Storytelling in der Wirtschaftswissenschaft

12.30 Uhr Daniel Lutz, M.A. (Literaturwissenschaftler, Karlsruhe Institute of Technology):
Navigationssinn. Zum strategischen Wirtschaftswissen der Literatur

13.00 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Stefan Frank (Publizist, Hamburg):
"Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn" - Geldzauber und die Sehnsucht nach Überfluss

15.00 Uhr Alexander Preisinger, Mag. phil. (Kulturwissenschaftler, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien):
 "der ist total neoliberalisiert". Literarische Diskurse zwischen Neoliberalisierungskritik und Wirtschaftswissenschaften

15.30 Uhr Nina Peter, M.A. (Literaturwissenschaftlerin, FU Berlin):
Kollabierende Sprachsysteme. Zwei Strategien der sprachlichen Verarbeitung der Geldwirtschaft

16.00 Uhr  Kaffeepause

16.30 Uhr Prof. Dr. Franziska Schößler (Literaturwissenschaftlerin, Universität Trier):
Der Börsendiskurs um 1900: Fiktion und Stigma

17.15 Uhr Anne-Christin Sievers, M.A. (Literaturwissenschaftlerin, Frankfurt a. M.):
Zur Verhandlung des finanzwirtschaftlichen Diskurses in Robert Müllers Erzählung "Flibustier" (1922)

18.00 Uhr Abendessen

 

Samstag, den 27. Februar 2010      

10.00 Uhr Dr. des. Manuel Bauer (Literaturwissenschaftler, Universität Marburg):
Die unwirkliche Poesie des Zinseszinses - Fiktionalität der Geldwirtschaft in Martin Walsers Roman "Angstblüte"

10.30 Uhr Katja Urbatsch, M.A. (Amerikanistin, Universität Gießen):
"Aber ich weiß nicht mehr, was Geld ist" - Mensch, Geld und Markt in Don deLillos "Cosmopolis" (2003)

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Peter Schäfer, M.A. (Literaturwissenschaftler, Universität Bonn):
Analogien in der Abstraktion: Zur Narration und narrativen Ohnmacht in Wirtschaft und Literatur am Beispiel Alexander Kluges

12.00 Uhr Anna Burgdorf (Literaturwissenschaftlerin, Universität Hamburg):
Fiktionalität und Virtualität - beide ein "Make-Believe"?

12.30 Uhr Abschlussdiskussion

ca. 13.00 Uhr  Ende der Tagung

Warburg-Haus, Hamburg

Donnerstag, 25. Februar 2010 um 00:00