Sprachkritik in der Schule - Theoretische Grundlagen und ihre praktische Relevanz

Birte Arendt (Hg.), Jana Kiesendahl (Hg.)

SchülerInnen stehen heute vor vielfältigen kommunikativen Anforderungen, die das Wissen über mögliche sprachliche Variationen ebenso voraussetzen wie das Bewusstsein darüber, wie unterschiedliche Sprachgebräuche wirken. Dieser Band geht davon aus, dass eine sprachkritische Reflexion, die sich am Kriterium der situativen Angemessenheit orientiert, die hierfür nötigen Einsichten und praktischen Kompetenzen vermitteln kann. Eine derartige Fundierung sowohl des Lernbereichs »Reflexion über Sprache« als auch allgemeiner pädagogischer Prozesse bietet die linguistisch begründete Sprachkritik: Sie erweitert den Blick über das monolinguale Primat der Standardsprache hinaus, wie es z.B. von Bastian Sick propagiert wird, und gestattet so Einsichten in funktional differenzierte Varietäten und ihre Bedeutung. Durch die linguistisch begründete Sprachkritik kann sowohl das Wissen der SchülerInnen über Sprachbewertungsprozesse geschärft als auch eine Grundlage zum aufgeklärten Sprachhandeln gelegt werden.

Dieses Buch vereinigt Beiträge von renommierten WissenschaftlerInnen der Linguistik, Didaktik, Pädagogik und Psychologie, die gemeinsam mit LehrerInnen und Studierenden das Potenzial von Sprachreflexion und Sprachbewusstsein im Unterricht sowie praktikable Konzepte für die didaktische Umsetzung diskutieren. Ergebnis ist ein breiter Konsens hinsichtlich der Notwendigkeit, Sprachkritik als Unterrichtsgegenstand stärker zu implementieren.

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