Seit einigen Jahren steigt das Interesse an der politischen Bedeutung von Städten merklich an. Städte werden als Räume dargestellt, die der Bevölkerung eine demokratische Teilhabe ermöglichen. Im Angesicht politischer Blockaden, national wie international, erscheinen Städte zudem vielfach als Hoffnungsträgerinnen für eine Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen „von unten“. Doch weshalb werden Städte (immer wieder) zur Projektionsfläche derartiger Hoffnungen? Ein Schlüssel zu dieser Frage liegt in der Würdigung der Stadt als einem sozialen Raum, der das Politische auf besondere Art und Weise erfahrbar macht.
Marlon Barbehön arbeitet als Politikwissenschaftler an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Bereich der Modernen Politischen Theorie. Er studierte an der TU Darmstadt und promovierte 2015 an der Universität Heidelberg zur städtischen Wahrnehmung der europäischen Integration. 2022 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur Zeitlichkeit des Politischen. Gastforschungsaufenthalte führten ihn an die Universitäten in Edinburgh und in Krakau.