„Forum Junge Wissenschaft“: Drei Nachwuchskonferenzen ausgewählt

Zwei Kieler und ein Hamburger Konferenzprojekt haben von der Jury der Akademie der Wissenschaften in Hamburg den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen des „Forums Junge Wissenschaft“ erhalten. Die multidisziplinären Veranstaltungen widmen sich ebenso aktuellen wie gesellschaftsrelevanten Fragestellungen. Von der pädiatrischen Epileptologie über die Verknüpfung und Systematisierung von Erkenntnissen zu umweltfreundlichem und nachhaltigem wirtschaftlichem Wachstum bis zu politischen Beteiligungsmöglichkeiten im Internet decken die Tagungen ein breites Themenspektrum ab.

„Young Researchers in Pediatric Epileptology: From Gene to Disease“ ist das Motto einer Tagung vom 23. bis 25. August 2012 auf dem Campus des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener medizinischer und naturwissenschaftlicher Disziplinen werden sich dabei intensiv über Ursachen und Entstehung der häufigsten chronisch-neurologischen Erkrankung im Kindesalter austauschen: der Epilepsie. Die Bandbreite der Vorträge reicht von den (genetischen) Ursachen der pädiatrischen Epilepsien über die Erforschung von Pathomechanismen auf zellulärer und systemischer Ebene bis hin zu Beispielen einer erfolgreichen Anwendung des Wissens über die Genese von Epilepsien für die Entwicklung spezifischer Therapien. Organisiert wird die Tagung von Dr. med. Johanna Albers, Prof. Dr. med. Ingo Helbig, PD Dr. med. Friederike Möller und Dr. med. Sarah von Spiczak vom Kieler Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Im November fragen Dr. Ruth Delzeit, Dr. Dennis Görlich, Katrin Kamin, Linda Kleemann und Sebastian Petrick vom Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel "Did you know that your research is on Green Growth?“. Angesichts der globalen Probleme knapper werdender Ressourcen, des Klimawandels und wachsender sozialer Ungerechtigkeit wird das Bemühen um ein sozial verträgliches, umweltfreundliches und nachhaltiges Wirtschaftswachstum immer wichtiger. Das Schlagwort dafür existiert bereits seit vielen Jahren: „Green Growth“. Forschungserkenntnisse und –projekte dazu gibt es inzwischen in großer Zahl, aber oft nicht unter diesem Stichwort, und vor allem fehlt ihnen bislang eine systematische Zusammenführung. Mit der Kieler Konferenz wird nun erstmals ein Forum zum interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch, besonders für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Politik, Recht, Soziales, Ethik sowie aus den Natur- und Technikwissenschaften, geboten.

Sowohl etablierte Experten als auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sind aufgerufen, im November über das Verhältnis von „Internet und Partizipation“ zu diskutieren. Auf der Konferenz in Hamburg sollen Politik-, Kommunikations-, Verwaltungs- und Sozialwissenschaftler sowie Praktiker aus der Politik, den Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen diskutieren, wie sich die Möglichkeiten des Web 2.0 auf die politische Kommunikation und auf das politische System selbst auswirken werden: Erwarten uns besser informierte Bürgerinnen und Bürger und mehr Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung oder sind die bestehenden Barrieren zwischen Individuum und politischer Öffentlichkeit vielleicht gar nicht technischer, sondern sozialer Natur? Organisiert wird die Tagung von Dr. Kathrin Voss.

Das Programm „Forum Junge Wissenschaft“ hat die Akademie erstmals für 2010 ausgeschrieben. Ziel ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftler bereits in einem frühen Stadium ihrer Laufbahn zur Zusammenarbeit über die Fächergrenzen hinweg anzuregen. Die Antragstellerinnen und Antragsteller sind in der Wahl des Konferenzthemas sowie in der wissenschaftlichen Planung der Konferenz grundsätzlich frei. Sie sollen in der Regel (in den Geistes- und Sozialwissenschaften immer) promoviert, aber noch nicht in einem festen, langfristigen Anstellungsverhältnis einer wissenschaftlichen Einrichtung und möglichst nicht älter als 35 Jahre sein. Dies gilt nicht für die eingeladenen Referentinnen und Referenten. In den vergangenen beiden Jahren fanden bereits viel beachtete Tagungen zu so unterschiedlichen Themen wie „Körper und Moral: Ordnungsvorstellungen in mehrheitlich muslimischen Ländern“, „Sprachkritik in der Schule“ oder „Spectroscopy – Detective in Science“ in Hamburg, Greifswald bzw. Rostock statt.

Ansprechpartnerin der Akademie der Wissenschaften in Hamburg:
Dr. Elke Senne
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