PM 7/2013 Edwin J. Kreuzer ab 1. Juli 2013 neuer Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg

Prof. Kreuzer, Jahrgang 1947, studierte Maschinenbau an der heutigen Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg und der Technischen Universität München. 1979 wurde er mit einer Arbeit über die "Symbolische Berechnung der Bewegungsgleichungen von Mehrkörpersystemen" an der Universität Stuttgart promoviert. Dort wurde er 1986 mit seiner Arbeit "Numerische Untersuchung nichtlinearer dynamischer Systeme" habilitiert und erhielt anschließend die Professur für Dynamik. Zwei Jahre später wurde er an die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) berufen, zunächst auf die Professur für Strukturdynamik. Ab 1993 war er als Professor für Mechanik am Institut für Mechanik und Meerestechnik der TUHH tätig, das er von 1996 bis zu seiner Pensionierung 2012 leitete. Von 1993 bis 1995 war er Vizepräsident, von 2005 bis 2011 Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

Verschiedene Gastprofessuren führten Edwin J. Kreuzer mehrfach in die USA, nach Brasilien und China. 2004 erhielt er die Ehrenprofessur an der Nanjing University of Science and Technology in China. Prof. Kreuzer ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften und Akademien, unter anderem in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften – acatech (seit 2009). Seit ihrer Gründung 2005 gehört er zu den Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, deren Vorstand er von 2006 bis 2008 und wieder seit 2012 angehörte. Am 1. Juli 2013 beginnt seine fünfjährige Amtszeit als Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Prof. Kreuzer forscht vor allem auf dem Gebiet der Fluid-Struktur Wechselwirkungen, der nichtlinearen Dynamik und der Dynamik von Mehrkörpersystemen. Er beschäftigt sich zudem mit numerischen Methoden der Dynamik und der Verzweigungstheorie sowie mit aktiven dynamischen Systemen und hat dazu bereits mehr als 260 Artikel und Monografien veröffentlicht. Darüber hinaus ist Prof. Kreuzer Herausgeber und Mitherausgeber einer Reihe von Fachzeitschriften.

Edwin J. Kreuzer folgt auf den Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Heimo Reinitzer, geboren 1943, der die Akademie seit ihrer Gründung als Präsident mit großem persönlichem Engagement zu einer Arbeitsakademie mit interdisziplinären Projektgruppen auf- und ausbaute. Diese befassen sich mit gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen (z. B. Energieversorgung, Infektionsforschung, Klimawandel, Nanotechnologie). In seiner Amtszeit gelang der Akademie die Einwerbung von umfangreichen Mitteln aus dem Bund-Länder-finanzierten Akademienprogramm für zwei Langzeitvorhaben: Zum einen für die "Entwicklung eines korpusbasierten elektronischen Wörterbuchs Deutsche Gebärdensprache (DGS) – Deutsch" (DGS-Korpus), zum anderen für die Edition des Nachlasses und der Korrespondenz des Philosophen Moritz Schlick im Rahmen der Moritz Schlick Gesamtausgabe.

In Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve etablierte Heimo Reinitzer den "Hamburger Wissenschaftspreis", der mit 100.000 Euro der höchstdotierte Preis einer Wissenschaftsakademie in Deutschland ist. Er wird seit 2009 alle zwei Jahre mit jeweils einem neuen thematischen Fokus von der Akademie verliehen und ist 2013 dem Thema "Demenzforschung" gewidmet.

In Prof. Reinitzers Amtszeit hat die Akademie ein interdisziplinäres Schülerlabor eingerichtet, das sich großer Nachfrage erfreut, und ein Programm zur Förderung von Konferenzen des wissenschaftlichen Nachwuchses entwickelt. Darüber hinaus hat sich die Akademie mit ihren öffentlichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Symposien eine stetig wachsende Zuhörerschaft in Hamburg und in der Region erschlossen.


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Ein kostenfreies Porträtfoto sowie ein Kurzlebenslauf von Professor Kreuzer stehen zum Download zur Verfügung unter
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