PM 18/2014 - Akademie der Wissenschaften in Hamburg wählt fünf neue Mitglieder

Die Akademie der Wissenschaften hat in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung drei neue Ordentliche sowie zwei neue Korrespondierende Mitglieder aus Hamburg und Kiel sowie Florenz und Genf zugewählt. Sie verstärken die Arbeitsschwerpunkte der Akademie in den Bereichen Energie und Ressourcen, Infektionsforschung, Neurowissenschaften und Kosmologie. Da die Akademie der Wissenschaften in Hamburg nicht in Klassen, sondern in interdisziplinären Arbeitsgruppen organisiert ist, wählt sie ihre neuen Mitglieder nicht nur nach herausragenden wissenschaftlichen Leistungen aus, sondern achtet auch darauf, die Expertise in den fachübergreifenden Forschungsfeldern der Akademie zu ergänzen.

Zur Arbeitsgruppe "Energie und Ressourcen" wurde Prof. Dr. Michael Fröba, Jahrgang 1962, hinzugewählt. Nach Studium in Würzburg und Promotion und Habilitation an der Universität Hamburg, einem Feodor-Lynen-Stipendium in den USA und Professuren in Erlangen-Nürnberg und Gießen nahm Michael Fröba 2007 den Ruf auf den Lehrstuhl für Anorganische und Angewandte Chemie der Universität Hamburg an. Er ist Leiter des Arbeitskreises Anorganische Chemie/Materialwissenschaft am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, der sich mit materialwissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigt, in deren Fokus das Merkmal Porosität steht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf organisch-anorganischen Hybrid- und Funktionsmaterialien. Viele der Themen des Arbeitskreises weisen einen direkten Bezug zur 'Energieproblematik' auf, d. h. beschäftigen sich mit dem Ersatz von fossilen Brennstoffen.

Mit Prof. Dr. Stefan Rose-John, Jahrgang 1954, erhält die Arbeitsgruppe "Infektionsforschung und Gesellschaft" Zuwachs aus Schleswig-Holstein. Nach Studium und Promotion an der Universität Heidelberg wurde Rose-John an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen habilitiert. Seit 2000 ist er Direktor des Instituts für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, seit 2010 zudem Sprecher des Sonderforschungsbereichs 877 "Proteolyse als regulatorisches Ereignis in der Pathophysiologie". 2004 wurde er mit dem Boltzman Award für Internationale Kollaboration in der Cytokin-Forschung ausgezeichnet, 2005 erhielt er den Wissenschaftspreis der Stadt Kiel. Seit 2006 ist Stefan Rose-John Mitglied der ScanBalt Academy.

Die Arbeitsgruppe "Neurowissenschaften in der Gesellschaft" wird Prof. Dr. Jianwei Zhang, Jahrgang 1963, verstärken. Nach seinem Studium an der Tsinghua University in China sowie Promotion und Habilitation an der Universität Karlsruhe ist Zhang seit 2002 Professor für Technische Informatik und Leiter des Arbeitsbereichs Technischer Aspekte Multimodaler Systeme am Fachbereich Informatik der Universität Hamburg. Zhang ist überdies Sprecher des interdisziplinären Graduiertenkollegs "Intermodale Interaktion in natürlichen und künstlichen kognitiven Systemen" der Universität Hamburg, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und der Tsinghua University in China und Koordinator im Forschungsverbund "Cross-modal learning: adaptivity, prediction and interaction" der Landesforschungsförderung Hamburg. Seine umfangreichen Forschungsinteressen finden ihren Schwerpunkt in der multimodalen Mensch-Maschine Interaktion.

Gleich zwei Korrespondierende Mitglieder werden zukünftig in der Arbeitsgruppe "Neue Herausforderungen in der Kosmologie" mitwirken.

Prof. Dr. Elisabetta Gallo ist Physikerin im Bereich der experimentellen Teilchenphysik Istituto Nazionale di Fisica Nucleare in Florenz. Sie wurde an der Universität von Florenz promoviert, für welche sie an einem Experiment des europäischen Forschungszentrums CERN in Genf mitgearbeitet hat. Sie war als Forscherin am Imperial College von London angestellt und hat viele Jahre am ZEUS Experiment am DESY, Hamburg, mitgearbeitet. Zurzeit ist sie am CMS-Experiment beschäftigt, welches am LHC-Beschleuniger des CERN betrieben wird.

Prof. Dr. Rolf-Dieter Heuer, Jahrgang 1948, ist seit Januar 2009 Generaldirektor der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN, hat Physik an der Universität Stuttgart studiert und im Jahr 1977 in Heidelberg promoviert. Zwischen 1977 und 1983 forschte er an Experimenten an den Speicherringen DORIS und PETRA bei DESY in Hamburg. 1998 folgte er dem Ruf auf eine C4-Professur an die Universität Hamburg, wo er bis 2008 tätig war. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die Untersuchung von Elementarteilchen und ihren Eigenschaften sowie die Planung und Entwicklung von Detektoren für die Elementarteilchenphysik.


Die neuen Mitglieder im Überblick:

Ordentliche Mitglieder
Prof. Dr. Michael Fröba, Anorganische und Angewandte Chemie, Universität Hamburg
Prof. Dr. Stefan Rose-John, Biochemie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Jianwei Zhang, Informatik, Universität Hamburg

Korrespondierende Mitglieder:
Prof. Dr. Elisabetta Gallo, Physik, Istituto Nazionale di Fisica Nucleare, Florenz
Prof. Dr. Rolf-Dieter Heuer, Physik, Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN), Genf


Weitere Informationen:
Dr. Elke Senne
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
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