PM_17/2015_Verleihung_des_ Hamburger_Wissenschaftspreises

Hamburger Wissenschaftspreis 2015 „Nanowissenschaften“ an Roland Wiesendanger verliehen

 

Der Hamburger Nanowissenschaftler Roland Wiesendanger bekam heute im Hamburger Rathaus vor 130 geladenen Gästen den Hamburger Wissenschaftspreis 2015 „Nanowissenschaften“. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg zeichnet damit seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet des Nanomagnetismus aus. Der mit 100.000 Euro höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie wird gestiftet von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve.

 

Urkundenübergabe Wiesendanger Kreuzer Foto:AdWHH/Engel&Gielen

Der Physiker Prof. Dr. Prof. E. h. Dr. h. c. Roland Wiesendanger gehört zu den international führenden Vertretern der Nanowissenschaften in Deutschland. Ihm und seinem Team ist es gelungen, mit einem speziell entwickelten Rastertunnelmikroskop kleinste magnetische Strukturen auf atomarer Skala sowohl abzubilden als auch zu konstruieren. „Mit dieser Ingenieurskunst auf atomarer Ebene können wir gezielt in die atomare Welt eingreifen“, so Wiesendanger. Damit ist es ihm und seiner Forschungsgruppe in Hamburg erstmals gelungen, maßgeschneiderte Nanomagnete zu realisieren, wie z. B. sogenannte magnetische Knoten (Skyrmionen), mit weitreichenden Einsatzmöglichkeiten. „Das Preisgeld wird ausschließlich der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hamburg zugutekommen“, so der Preisträger.

„Sie haben Hamburg zu einem international anerkannten Zentrum für nanowissenschaftliche Forschung gemacht. Dafür gebührt Ihnen große Anerkennung“, so der Erste Bürgermeister und Schirmherr des Hamburger Wissenschaftspreises Olaf Scholz in seiner Würdigung des Preisträgers. „Der Wissenschaftsstandort Hamburg braucht Spitzenforschung und exzellenten Nachwuchs, gerade in Zukunftsbereichen wie der Nanotechnologie“, sagte Scholz weiter.

Wiesendanger schafft mit seiner Forschung die Grundlage für die Entwicklung neuer Speichertechnologien und Logikbauelemente von bisher unerreichter Speicherkapazität und Energieeffizienz. „Diese Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Nanotechnologie von Professor Wiesendanger liefern nicht nur Grundlagen für neue Speichertechnologien“, sagte der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Vorsitzende der siebenköpfigen Jury des Hamburger Wissenschaftspreises, Professor Dr. Edwin J. Kreuzer. „Sie lassen zudem hoffen, dass sein Forschungsansatz ein Weg zur Entwicklung für den ressourcenschonenden Energietransport sein wird. Das Preisgeld wird Herr Wiesendanger vor allem für die Nachwuchsförderung auf diesem wichtigen Forschungsgebiet einsetzen.“

 

Bildmaterial und weitere Informationen zur Preisverleihung und zum Preisträger unter

<link preise preistraeger-2015.html>

www.awhamburg.de/preise/preistraeger-2015.html

 

Rückfragen der Medien:

Catherine Andresen

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Akademie der Wissenschaften in Hamburg

040/42 94 86 69 – 24

catherine.andresen(at)awhamburg.de

 

Guido Geist

Pressestelle des Senats

040/42831 – 2170

guido.geist(at)sk.hamburg.de

 

 

Der Hamburger Wissenschaftspreis

Der Hamburger Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre vergeben und wurde für 2015 zum vierten Mal ausgeschrieben. Mit 100.000 Euro ist er der höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie. 2009 wurde er im Bereich „Infektionsforschung“ verliehen und an Professor Dr. Stefan Ehlers vom Forschungszentrum Borstel und der Universität Kiel vergeben. Den Hamburger Wissenschaftspreis 2011 zum Thema „Energieforschung“ erhielt Professor Dr. Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. 2013 erhielt Professor Dr. Mathias Jucker vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung in Tübingen den Preis zum Thema „Demenzforschung“.

 

Die Akademie

Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.