Brexit, Grexit, Flüchtlingspolitik, Europa-Skepsis oder der rasante Aufstieg von nationalistisch-rechtspopulistischen Parteien sind nur einige Schlagwörter, mit denen die Europäische Union zuletzt in Verbindung gebracht wurde. In der Europäischen Union, dem einstigen Vorzeigeprojekt regionaler Integration, scheint eine Krise die nächste abzulösen. Hinreichende Lösungen sind noch nicht gefunden, doch der gemeinsame Nenner scheint klar: fehlende Solidarität. Selbst ein Zerfall der Europäischen Union ist durch die Solidaritätskrise ein denkbares Szenario. Doch warum führen gerade die aktuellen Krisenthemen zu Solidaritätszweifeln in den Mitgliedsstaaten oder ist die Solidaritätskrise nur das Resultat einer langjährigen, fehlgeleiteten Europapolitik? Wohin geht die Reise für das „Projekt Europa“?
Im Rahmen dieser internationalen und interdisziplinären Wissenschaftskonferenz zu dem Thema „Solidarität und Solidaritätskrise in der Europäischen Union“ werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Norwegen, aus den Fachbereichen Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie und Philosophie, die Rolle von Solidarität in der EU in ihrer praktischen Bedeutung und ihren Bezügen zu aktuellen Krisenthemen beleuchten und diskutieren.
Organisiert wird die interdisziplinäre Konferenz von Dr. Andreas Grimmel und Dipl. Politologin Susanne My Giang von der Universität Hamburg. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg fördert die Tagung im Rahmen des „Forum Junge Wissenschaft“.
Internationale und interdisziplinäre Konferenz:
„Solidarity and its Crisis in the European Union“
2.–3.6. 2016
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg
Gebäude: ESA West, Raum 221
Donnerstag, 2. Juni 2016 (13:30 - 18:00 Uhr)
Freitag, 3. Juni 2016 (9:30 - 15:00 Uhr)
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Ausführliches Tagungsprogramm und Anmeldung unter
Der Eintritt ist frei.
Presseanmeldung und weitere Informationen:
Catherine Andresen
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg
040/42 94 86 69–24
Forum Junge Wissenschaft
Ziel des Förderprogramms „Forum Junge Wissenschaft“ ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler bereits in einem frühen Stadium ihrer Laufbahn zur Zusammenarbeit über die Fächergrenzen hinweg anzuregen. Für 2016 hat die Akademie der Wissenschaften in Hamburg es bereits zum sechsten Mal ausgeschrieben. In den vergangenen Jahren fanden bereits viel beachtete Tagungen zu so unterschiedlichen Themen wie „Überwachung und Privatheit in der Ära nach Snowden: Ein Dialog“, „Körper und Moral: Ordnungsvorstellungen in mehrheitlich muslimischen Ländern“, „Sprachkritik in der Schule“, „Pediatric Epileptology“, „Internet & Partizipation“ oder „Technische Unterstützungssysteme, die die Menschen wirklich wollen“ statt.
Die Akademie
Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.