100 Kilometer nordwestlich von Hamburg an der Elbmündung liegt die Insel Neuwerk, der am weitesten vom Zentrum der Hansestadt Hamburg entfernte Stadtteil. Knapp 40 Einwohner und rund 120.000 Besucher sind pro Jahr mit Energie und Wasser zu versorgen. Zur Hausfeuerung und Warmwassergewinnung werden derzeit auf Neuwerk neben herkömmlicher Energieversorgung auch schon regenerative Energien wie Sonnenenergie genutzt. Doch wie kann Neuwerk die Energiewende schaffen und eine energieautarke Insel werden?
Mit diesem Szenario zur Energiewende möchte die Akademie der Wissenschaften in Hamburg Schülerinnen und Schülern in dem fachübergreifenden Schülerlabor das Thema nachhaltige Energieversorgung durch eigenes „Begreifen“ vermitteln. Das zweitägige Schülerlabor richtet sich an Profilkurse (MINT-Fächer, PGW) der Oberstufen Hamburgs und Schleswig-Holsteins.
Die Teilnehmer bekommen im Rahmen des Schülerlabors neben den wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Themen in Experimenten Einblicke in die naturwissenschaftlichen Grundlagen der derzeit in Deutschland erfolgreichsten Energiewandler der Solar- und Windenergie. Die Schüler erarbeiten fachübergreifend Fragestellungen unter wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bezügen. Warum ist eine Energiewende notwendig? Wie kann sie umgesetzt werden? Was sind die Auswirkungen?
Das Schülerlabor soll einerseits das Bewusstsein für nachhaltige Energieversorgung fördern sowie andererseits die Komplexität der Durchführung eines derartigen Großprojektes veranschaulichen. Die Schüler erfahren in Rollenspielen das Zusammenwirken unterschiedlicher Interessen bei der Umsetzung nachhaltiger Energieversorgung und lernen an einer aktuellen übersichtlichen Problemstellung Konfliktsituationen durch gegenseitig akzeptierte Kompromisse zu lösen.
Beide Kurstage finden unter Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Akademie der Wissenschaften in Hamburg statt, wobei der Start des Schülerlabors von Akademiemitglied Prof. Dr.-Ing. Franz Joos an der Helmut-Schmidt-Universität abgehalten wird. Pro Jahr werden zwei Termine für ca. 4-6 Projektgruppen mit jeweils 5-8 Schülern pro Gruppe aus mehreren Profilen der gymnasialen Oberstufen (MINT, PGW) angeboten werden. Der nächste Termin wird im Herbst 2016 stattfinden. Die Lehrer und Schüler erhalten vorab Unterlagen zur schulischen Vorbereitung. Das Projekt wird gefördert von der Joachim Herz Stiftung.
Weitere Informationen:
Catherine Andresen
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg
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Die Akademie
Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.