Digital Humanities
Der digitale Wandel verändert die geisteswissenschaftliche Forschung grundlegend. Innovative Methoden und digitale Werkzeuge eröffnen nicht nur bisher ungeahnte Möglichkeiten für wissenschaftliche Analysen, sondern fördern auch den Austausch zwischen den Fachdisziplinen und den Transfer in andere Bereiche der Gesellschaft.
In dem noch jungen Feld der Digital Humanities entstehen für die Akademienforschung jedoch neben neuen Möglichkeiten auch Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die nachhaltige Bereitstellung und Nutzung von Forschungsdaten.
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg verfolgt hierbei eine Digitalisierungsstrategie, die die Förderung digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften ebenso umfasst wie den Aufbau eines nachhaltigen Forschungsdatenmanagements.
Ihre Aktivitäten sind dabei eingebettet in lokale sowie deutschlandweite Kooperationen und Forschungsdateninfrastrukturen.
Hamburger Langzeitvorhaben - Born Digital

Alle Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg im Akademienprogramm setzen im Bereich des Forschungsdatenmanagement von Beginn an digitale Methoden ein, die eine nachhaltige digitale Zugänglichkeit ihrer Forschungsdaten garantieren.
Dazu gehören neben der Anwendung von Best-Practice-Richtlinien bei der Datenaufbereitung und dem Einsatz etablierter digitaler Standards und Datenformate auch offene Lizenzmodelle.
Als Resultate sind bereits vor Ende der Laufzeit vier frei zugängliche Online-Portale entstanden, die sowohl einen wissenschaftlichen Beitrag für die jeweligen Communities leisten als auch der interessierten Öffentlichkeit Einblicke in ihre Forschung gewähren.
Forschungsdateninfrastrukturen
Seit 2020 ist die Akademie der Wissenschaften in Hamburg aktiv in den Konsortialverbund Text+ im Rahmen der bundesweiten Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) eingebunden.
Ziel des Konsortiums ist es, text- und sprachbasierte Forschungsdaten langfristig zu erhalten und so ihre breite Nutzung in der Wissenschaft dauerhaft zu ermöglichen. Die Mitarbeit im Rahmen von Text+ garantiert der Akademie nicht nur langfristig eine breitere Zugänglichkeit und Sichtbarkeit ihrer Forschungsdaten und -ergebnisse, sondern erlaubt ihr auch, die fachspezifischen Bedarfe von Forschenden in den Infrastrukturaufbau einfließen zu lassen.
Seit 2025 ist die Akademie zudem Teil der CLARIN Infrastruktur (Common Language Resources and Technology Infrastructure) . Als zertifiziertes Zentrum vom Typ C beinhaltet diese Mitgliedschaft die dauerhafte Bereitstellung von Forschungsdatenressourcen und -diensten über standardisierte Datenschnittstellen.
Kooperationen
Die enge Kooperation der Akademie der Wissenschaften in Hamburg mit der Universität Hamburg bei der Durchführung und Digitalisierung der Forschungsdaten aus den Langzeitprojekten wird maßgeblich unterstützt durch die Zusammenarbeit mit den beiden Kooperationspartnern für die Bereiche Digitalisierung und Forschungsdatenmanagement am Standort Hamburg:
- Zentrum für Forschungsdatenmanagement (ZFDM) der Universität Hamburg
- Hamburger Zentrum für Sprachkorpora (HZSK) der Universität Hamburg
- Meine DGS
Öffentliches Korpus der Deutschen Gebärdensprache - etym.on
Online-Edition des Eymologicum Gudianum - INEL Forschungsdatenportal
Korpora und Forschungsdaten indigener nordeurasischer Sprachen - betamasaheft.eu
Schriftkultur des christlichen Äthiopiens: eine multimediale Forschungsumgebung - Formulae Werkstatt
Webbasierter Zugang zu Editionen, Lexikon sowie Urkunden und Briefen des Frühmittelalters
Weitere Informationen und digitale Ressourcen können Webpräsenzen der Langzeitvorhaben und der Community der AdWHH im Forschungsdatenrepositorium der UHH entnommen werden.
Timm Lehmberg
Referent für Forschungsdatenmanagement
Telefon: +49 40 42948669-0
timm.lehmberg(at)awhamburg.de