Netzwerke bestimmen das Alltagsleben auf vielfältigsten Ebenen, die von molekularen und genetischen Mechanismen bis hin zu weltumspannenden Informations- und Warenkreisläufen reichen. Aktualität gewinnt das Thema zunehmend dadurch, dass das Verhalten großer Netzwerke heute in vielen Bereichen problematisch ist. Dies zeigt sich beispielsweise mit Blick auf die Vernetzung von Wirtschaftssystemen, die Datensicherheit im Internet, die Veränderungen von Interaktionen durch soziale Netzwerke oder die Übertragung von Infektionskrankheiten in globalisierten Verkehrsnetzen. Andererseits kann die gezielte Optimierung von Netzwerkstrukturen, ob in Ökonomie, Logistik, im Gesundheitswesen oder auch im Gehirn, einen großen Nutzen bringen.
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der interdisziplinären Untersuchung und Modellierung von Netzwerken in verschiedenen Wissenschafts- und Anwendungsgebieten. Vergleichend werden unter anderem neuronale, molekulare, genetische, technische, semantische, soziale und ökonomische Netzwerke betrachtet. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, ob sich das Verhalten von Netzwerken in diesen unterschiedlichen Bereichen in vergleichbarer Weise beschreiben, vorhersagen und beeinflussen lässt.