Netzwerke, vielfältig
Ein dynamisches und komplexes Netzwerk - so beschreibt die moderne Hirnforschung das Gehirn. Auch Waren, Daten, Geld oder Viren bewegen sich auf vernetzten Bahnen. Wie ähnlich sind diese Strukturen? Lässt sich das Verhalten verschiedener Netzwerke vergleichbar beschreiben oder vorhersagen oder gar beeinflussen?
Die Arbeitsgruppe der Akademie tritt einen Schritt zurück und betrachtet Netzwerke in einem breiteren interdisziplinären Kontext. Die Arbeitsgruppe versteht sich als Kommunikationsplattform - gute Vernetzung für mehr Erkenntnis über Netzwerke.
Zielsetzung der Arbeitsgruppe Network Science
- Interdisziplinäre Untersuchung und Modellierung von Netzwerken in verschiedenen Wissenschafts- und Anwendungsgebieten
- Vergleichende Analyse zum Beispiel von neuronalen, molekularen, genetischen, technischen, semantischen, sozialen und ökonomischen Netzwerken
- Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, ob sich das Verhalten von Netzwerken in diesen unterschiedlichen Bereichen in vergleichbarer Weise beschreiben, vorhersagen und beeinflussen lässt.
Projektbeschreibung
Netzwerke bestimmen das Alltagsleben auf vielfältigsten Ebenen, die von molekularen und genetischen Mechanismen bis hin zu weltumspannenden Informations- und Warenkreisläufen reichen. Aktualität gewinnt das Thema zunehmend dadurch, dass das Verhalten großer Netzwerke heute in vielen Bereichen problematisch ist. Dies zeigt sich beispielsweise mit Blick auf die Vernetzung von Wirtschaftssystemen, die Datensicherheit im Internet, die Veränderungen von Interaktionen durch soziale Netzwerke oder die Übertragung von Infektionskrankheiten in globalisierten Verkehrsnetzen. Andererseits kann die gezielte Optimierung von Netzwerkstrukturen – ob in Ökonomie, Logistik, im Gesundheitswesen oder auch im Gehirn – einen großen Nutzen bringen.
Prof. Dr. Andreas K. Engel
Arbeitsgruppen wie diese sind ergebnisoffen. Das ist das Inspirierende. Man spricht um der Ideen willen.
Rückblick und Perspektiven
- 17.06. und 18.06.2024: Internationaler Workshop „Advancing brain theory: networks - multi-timescale dynamics - embodiment“
- Sommersemester 2019: Akademievorlesungsreihe "Das intelligenteste Netzwerk der Welt: Unser Gehirn"
- 24. bis 25. April 2018: Interdisziplinäres Symposium Images and Networks of the Brain: New Methods and Perspectives in Kooperation mit dem Forschungszentrum Medizintechnik Hamburg (FMTHH)
- Vom 26. bis 28. Juni 2016 fand das Internationale Symposium "Frontiers in Network Science" in Zusammenarbeit mit dem SFB 936 in Hamburg statt.
Prof. Dr. Tania Lincoln
Was ist in den Netzwerken psychisch kranker Gehirne anders? Wie sieht ein gestörtes Netzwerk eigentlich aus? Im Gehirn – dazu kann ich was sagen. Aber in der Energieversorgung? Das möchte ich in der Arbeitsgruppe erfahren.
Mitglieder der Arbeitsgruppe
Amt | Name | Fachgebiet |
---|---|---|
Prof. Dr. Christian Büchel | Systemische Neurowissenschaften | |
Sprecher | Prof. Dr. Andreas K. Engel | Neurophysiologie und kognitive Neurowissenschaften |
Vertretung | Prof. Dr. Christian Gerloff | Neurologie |
Prof. Dr. Claus C. Hilgetag | Computational Neuroscience | |
Prof. Dr. Peter König | Neurobiopsychologie | |
Prof. Dr. Reiner Lauterbach | Mathematik, Schwerpunkt Nichtlineare Analysis und Differentialgleichungen | |
Prof. Dr. Tania Lincoln | Psychologie | |
Prof. Dr. Brigitte Röder | Biologische Psychologie und Neuropsychologie | |
Dr. Bettina Schwab | Neurowissenschaften | |
Prof. Dennis J. Snower PhD | Theoretische Volkswirtschaftslehre | |
Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Kerstin Thurow | Automatisierungstechnik/Life Science Automation | |
Prof. Dr. Jörn Henning Wolf | Geschichte der Medizin | |
Prof. Dr. Jianwei Zhang | Informatik |