Hoffnungsträger der Energiewende

Ein vielversprechender Energieträger: Wasserstoff. Wie sicher ist die Technik? Wann ist der Einsatz sinnvoll? Wie wirkt er sich auf den Energiepreis aus? Die Arbeitsgruppe widmet sich der Frage, wie Wasserstoff optimal in das norddeutsche Energiesystem eingebunden werden kann. Dabei bewertet sie Effekte auf Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Mit Positionspapieren der Fachdisziplinen und öffentlichen Akademievorlesungen vermittelt die Arbeitsgruppe Einsichten in komplexe Zusammenhänge.

Zielsetzung der Arbeitsgruppe Wasserstoff für das norddeutsche Energiesystem - Herausforderungsvielfalt und interdisziplinäre Bewertung

Projektbeschreibung

Seit einigen Jahren wird weltweit ein Energieträger neu entdeckt – der Wasserstoff. Er ist flexibel einsetzbar und gut speicherbar. Die Arbeitsgruppe will der Frage nach der optimalen Einbindung von Wasserstoff in das bestehende Energiesystem nachgehen. Dies ist eine interdisziplinäre und zum Teil auch transdisziplinäre Fragestellung, vor allem im Hinblick auf eine umfassende Bewertung der damit zwingend verbundenen Facetten und der entsprechenden Interdependenzen untereinander.

Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz

Wasserstoff ist für die einen ein Hoffnungsträger und für die anderen eine potenzielle Gefahr. Diese Diskussion spielt sich breit in der Bevölkerung ab. Es ist unsere Aufgabe, Chancen und Risiken zu analysieren und in dieser Kontroverse sachlich zu informieren, mit Ideen zu inspirieren und die Debatte so zu moderieren, dass die einzelnen Punkte wirklich vollständig vorgetragen und diskutiert werden können. Ich betrachte unsere Arbeitsgruppe daher als einen vertrauenswürdigen und verantwortungsvollen Treiber von gesellschaftlichen Entwicklungen.
Wasserstoff ist dazu prädestiniert, in vielen Prozessen der Energiewende verbindend zu wirken. Man kann Wasserstoff grün herstellen mit Überschussstrom aus Wind- und Photovoltaikanlagen und hat damit einen Energieträger, den man in der Mobilität verwenden kann.

Perspektiven und Rückblick

Prof. Dr. Michael Fröba

Einfach wird das nicht. Unsere Arbeitsgruppe versteht sich als Vordenkerin für solche komplexen Herausforderungen und passt perfekt zum norddeutschen Raum. Denn wir finden hier eine einzigartige Situation vor: Es gibt die Flächenländer als Produzenten, die Nutzung in Energiesenken wie Hamburg und die Transportwege dorthin. Alles hängt eng miteinander zusammen, und es gilt enorm viel abzuwägen und zu bewerten. Wir evaluieren die verschiedenen Anforderungen und berücksichtigen sie in Verbindung miteinander.
Mein Wunsch ist, dass wir am Ende die berühmte Blaupause erarbeiten – für andere Länder, die ebenfalls Wasserstoff in ihre Energiesysteme integrieren wollen, vor komplexen Aufgaben stehen und in einer offenen Auseinandersetzung um Akzeptanz in ihren Gesellschaften werben

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Amt Name Fachgebiet
Vertretung Prof. Dr. Michael Fröba Festkörperchemie/Materialien für die Energiespeicherung
Prof. Dr. Dr. h. c. Hartmut Graßl Meteorologie
Prof. Dr.-Ing. Franz Joos Energietechnik
Prof. Dr. Stephan Kabelac Thermodynamik
Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt Umwelttechnik und Energiewirtschaft
Prof. Dr. Prof. E.h. Dr. h. c. Walter Kaminsky Technische und Makromolekulare Chemie
Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Klassen Werkstofftechnik
Prof. Dr. Mojib Latif Klimaphysik
Dr. Niels Linnemann Philosophie der Physik
Prof. Dr. Angelika Redder Germanistische Linguistik und Allgemeine Sprachwissenschaft
Prof. Dr.-Ing. Wilfried Roetzel Thermodynamik
Prof. Dr. Jürgen Schmitt Astronomie
Sprecher Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz Elektrische Energiesysteme
Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner Rechtswissenschaften