Auf der Suche nach der Essenz der Wörter
Die griechischen etymologischen Wörterbücher („Etymologika“) zählen zu den bedeutendsten lexikographischen Leistungen antiker und mittelalterlicher Wissensgeschichte in Europa. Sie wurden bis in die Renaissance und in die Neuzeit hinein produziert, genutzt und erweitert. Der Name dieser Lexika bezieht sich auf die antiken philosophischen und grammatikalischen Auseinandersetzungen mit der Sprache auf der Suche nach dem étymon, d. h. der ,wahren Bedeutung' und der Essenz eines Wortes. Das in den Etymologika gespeicherte Wissen ist ein wichtiger, bisher unzureichend erforschter Teil des literarischen und sprachwissenschaftlichen Erbes der griechischen Kultur.
Zielsetzung
- Kritische Edition, Übersetzung und Kommentar des bedeutenden griechischen Lexikons „Etymologicum Gudianum“
- Erforschung der reichen Manuskriptproduktion griechisch-byzantinischer etymologischer Lexika
- Darstellung der Ergebnisse in einer gedruckten Ausgabe und in umfänglichen Online-Ressourcen und Datenbanken
Projektbeschreibung
Im Vordergrund des Projekts steht die erste vollständige kritische Edition des wirkmächtigen „Etymologicum Gudianum“ mit Übersetzung und Kommentierung. Geplant sind sowohl eine gedruckte Ausgabe als auch umfängliche Online-Ressourcen, um die Arbeitsergebnisse einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Begleitend wird die reiche Produktion und Nutzung der Manuskripte mit ihren mehrschichtigen Text- und Bearbeitungsstufen detailliert untersucht werden. Dies schafft die Voraussetzungen, um das kulturelle Umfeld ihrer Herstellung und Verbreitung sowie den Sitz im Leben der Manuskripte als Wissensträger und -vermittler zu bestimmen.
Finanzierung von Etymologika
Das Langzeitvorhaben wird im Rahmen des Akademienprogramms gefördert, das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird.
Das Langzeitvorhaben wird in Kooperation mit der Universität Hamburg am Institut für Griechische und Lateinische Philologie durchgeführt.
Vollständiger Titel des Langzeitvorhabens:
Etymologika. Ordnung und Interpretation des Wissens in griechisch-byzantinischen Lexika bis in die Renaissance. Digitale Erschließung von Manuskriptproduktion, Nutzerkreisen und kulturellem Umfeld
Leitung:
Prof. Dr. Christian Brockmann
Laufzeit:
01.01.2020 bis 31.12.2037
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Zur Online-Edition vom Etymologicum Gudianum
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Zum AGATE Portal (Forschungsinformationssystem der Wissenschaftsakademien)
Etymologika auf Twitter: @etymologika
Ringvorlesung vom 3. Juni 2024: Einblicke in das Langzeitvorhaben Etymologika
Schon gewusst, dass antike Etymologika anders funktionieren als heutige Etymologika?
(Akademienunion-Reihe)
Zahl der Woche: "100 Einträge" (Akademienunion, 2021, KW 21)
Projekt Etymologika
Institut für Griechische und Lateinische Philologie
Universität Hamburg
Überseering 35, Postfach #1
22297 Hamburg
Germany
Ansprechpartner:
Dr. Stefano Valente
E-Mail: etymologika(at)awhamburg.de
Tel.: +49 40 42838 2757