Zwei richtungsweisende Veröffentlichungen wurden im vergangenen Sommer von der Bundesregierung in Bezug auf den Wasserstoffhochlauf und der damit verbundenen Infrastruktur publiziert: Die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie sowie der erste Entwurf des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes. Damit wurde von der Bundesregierung zum einen das konkrete Ziel von mindestens 10 Gigawatt (GW) Elektrolyse-Kapazität in 2030 formuliert, zum zweiten aber auch festgelegt, dass die Nutzer des Kernnetzes ihre Ein- und Ausspeisungen selbständig ausbalancieren müssen. Diese netzstabilisierende Funktion unter Berücksichtigung eines angestrebten Anteils von ca. 30 Prozent volatiler Inlandsproduktion, in Verbindung mit der Umsetzung des Delegierten Rechtsaktes, birgt beachtliche technische Herausforderungen, aber auch Chancen für einen sich grade aufbauenden Markt. Beides gilt es zu beleuchten und in Kontext zu setzen.
Franz Haking hat einen Diplom- sowie einen Doktortitel in Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Fertigungstechnik und mathematische Modellierung an der Universität Paderborn. Seine Kompetenz liegt im Aufbau einer zentraleuropäischen Wasserstoffinfrastruktur, fokussierend auf Pipelines, Kavernen und Terminals. In seinen vorherigen Funktionen konzentrierte er sich auf die kurz-, mittel- und langfristige Ausrichtung von Raffinerieanlagen inklusive deren technischer und kommerzieller Zukunftsstrategien. Seit mehr als zwei Jahren ist er als Business Development Manager für die Wasserstoff-Infrastrukturaktivitäten in NW-Europa in der BP Europa SE zuständig.