Zukünfte, Utopien und Dystopien ganzheitlich verstehen
Zukunftsfragen beschäftigen viele Menschen und prägen aktuell besonders gesellschaftliche Debatten: Sei es im Aktivismus, in politischen Debatten, in unternehmerischen Kontexten. Konkrete Beispiele hierfür sind die globale Klimabewegung, die intensive Diskussion um die Auswirkungen künstlicher Intelligenz oder die Debatte um die Zukunft der Demokratie. Diese verstärkte Auseinandersetzung mit Zukünften ist nicht zuletzt eine Reaktion auf sich beschleunigende globale Herausforderungen wie die Klimakrise, disruptive technologische Entwicklungen, das Erstarken der neuen Rechten und geopolitische Verschiebungen. Zukünfte, Utopien und Dystopien sind zu einem wesentlichen Thema gesellschaftlicher Debatten im Übergang zum zweiten Viertel des 21. Jahrhunderts geworden. Diese Prozesse und Akteure zu verstehen und mit ihnen in einen Dialog zu treten ist dezidierter Anspruch der Projektgruppe. Ein besonderer Fokus liegt auf der Identifikation von Schnittstellen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Zukunftsvorstellungen.
Zielsetzung
• die verstärkte gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Zukünften, Utopien und Dystopien aufgreifen und interdisziplinär reflektieren
• vielfältige Perspektiven von Fachleuten innerhalb und außerhalb der Wissenschaft integrieren und somit ein ganzheitliches Verständnis dieser komplexen Thematik entwickeln
• Reflexionen mithilfe geeigneter Formate sowohl in akademische wie auch öffentliche Diskurse einspeisen
• Neben der Diskussion etablierter Zukunftsvorstellungen soll auch die Ko-Kreation möglicher und wünschenswerter Zukünfte gefördert werden.
Projektbeschreibung
Temporalität und Imagination sind fundamentale Konzepte, die das menschliche Denken und Handeln prägen. Sie bilden die Grundlage für unsere Fähigkeit, über die Gegenwart hinauszublicken und mögliche Zukünfte zu entwerfen. In einer Zeit, die von multiplen, sich überlappenden Krisen gekennzeichnet ist, gewinnt die wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Zukünften, Utopien und Dystopien zunehmend an Bedeutung.
Diese Entwicklung spiegelt sich in der wachsenden Relevanz des Themas über verschiedene Forschungsfelder und Disziplinen hinweg wieder, die sich in so verschiedenen Bereichen wie der Technikfolgenabschätzung, der Forschung zu Klima-Fragen und Demokratietheorie manifestiert, aber auch auf dem Forschungsfeld der Kollapsologie, die den möglichen Zusammenbruch industrieller Zivilisationen untersucht. In den Geistes- und Sozialwissenschaften werden utopische und dystopische Konzepte in Hinblick auf ihre gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Implikationen analysiert. Die Naturwissenschaften nutzen Zukunftsszenarien für komplexe Modellierungen und Prognosen. Technische Disziplinen erforschen und entwickeln Methoden zur Realisierung oder Prävention bestimmter Zukunftsszenarien. Die Stadtplanung beschäftigt sich mit der konkreten Gestaltung zukünftiger Lebensräume, während die Rechtswissenschaft die rechtlichen und normativen Rahmenbedingungen für gesellschaftliche und technologische Entwicklungen untersucht und entwirft.
Rückblick und Perspektiven
• 14.11.2024: Auftaktveranstaltung – Panel Discussion with Graphic Recording „Utopias are dead. Long live Utopias!“
• 2025: unter anderem Comic-Projekt