Soll Wasserstoff einen merklichen Beitrag zur Deckung der Energienachfrage in Deutschland und Europa leisten und gleichzeitig helfen, die Klimaschutzziele zu erreichen, ist ein Import von „grünem“ Wasserstoff erforderlich. Damit stellt sich die Frage, wie dieser Wasserstoff vom Erzeugerland zu uns transportiert werden kann. In dem Vortrag werden verschiedene Optionen näher beleuchtet und untersucht, welche Variante unter welchen Gegebenheiten / Rahmenbedingungen welche Vor- und Nachteile aufweist. Dabei wird deutlich, dass es aus heutiger Sicht jeweils Lösungen gibt, die unter ganz bestimmten Randbedingungen zu präferieren wären. Auch zeigen die Optionen noch deutliche Unterschiede im Stand der Technik.
Martin Kaltschmitt hat Anfang bis Mitte der 1980er-Jahre Tiefbohrtechnik an der TU Clausthal studiert. 1990 wurde er auf dem Gebiet der regenerativen Energien an der Universität Stuttgart promoviert und Mitte der 1990er-Jahre habilitiert. Nach einem Forschungsaufenthalt am King's College in London und der University of California in Berkeley hat er Anfang 2001 die Geschäftsführung im Institut für Energetik und Umwelt (IE) gGmbH übernommen. 2006 hat er den Ruf der TU Hamburg, verbunden mit der Leitung des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE), angenommen. Parallel dazu war er von 2008 bis 2010 wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ). Er hat verschiedene Lehrbücher auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien veröffentlicht und eine Vielzahl wissenschaftlicher Artikel publiziert. Sein primäres Forschungsinteresse sind die regenerativen Energien als Teil des nationalen und globalen Energiesystems und deren technische, ökonomische und ökologische Bewertung.