Warum ist eine Energiewende notwendig? Wie kann sie umgesetzt werden? Was sind die Auswirkungen? Am 6. Juni ist an der Akademie der Wissenschaften in Hamburg das fachübergreifende Schülerlabor „Nachhaltige Energieversorgung: Wir planen eine energieautarke Insel Neuwerk“ erfolgreich gestartet. Das zweitägige Schülerlabor richtet sich an Profilkurse der Oberstufen Hamburgs und Schleswig-Holsteins und wird gefördert durch die Joachim Herz Stiftung.
100 Kilometer nordwestlich von Hamburg an der Elbmündung liegt die Insel Neuwerk, der am weitesten vom Zentrum der Hansestadt Hamburg entfernte Stadtteil. Knapp 40 Einwohner und rund 120.000 Besucher sind pro Jahr mit Energie und Wasser zu versorgen. Zur Hausfeuerung und Warmwassergewinnung werden derzeit auf Neuwerk neben herkömmlicher Energieversorgung auch schon regenerative Energien wie Sonnenenergie genutzt. Doch wie kann Neuwerk die Energiewende schaffen und eine energieautarke Insel werden?
Mit diesem Szenario zur Energiewende möchte die Akademie der Wissenschaften in Hamburg Schülerinnen und Schülern das Thema nachhaltige Energieversorgung praxisorientiert vermitteln. Das zweitägige Schülerlabor richtet sich an Profilkurse (MINT-Fächer, PGW) der Oberstufen Hamburgs und Schleswig-Holsteins und findet zweimal im Jahr statt. Der nächste Termin wird im Herbst 2016 angeboten. Die Teilnehmer erarbeiten fachübergreifend Fragestellungen unter wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bezügen.
Am ersten Tag bekamen die Schüler eines Hamburger Gymnasiums an der Helmut-Schmidt-Universität Einblicke in die Energiepolitik und die Planung erneuerbarer Energieversorgung. Sie erarbeiteten sich mit Experimenten die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Energiewandler Solar-, Windenergie und Wasserstoff. Am zweiten Tag erhielten die Schüler auf dem Energieberg Georgswerder praktische Einblicke in die Planung von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen und entwickelten in Rollenspielen ein energieautarkes Versorgungskonzept der Insel Neuwerk. Beide Kurstage fanden unter der Leitung des Akademiemitglieds Prof. Dr.-Ing. Franz Joos statt, Sprecher der Arbeitsgruppe Energie und Ressourcen, die das Schülerlabor entwickelt hat.