Nobel-Preis für Physik geht an Graviationswellenforscher in den USA – Akademiemitglied Karsten Danzmann gratuliert den Nobel-Preisträgern

Portrait Prof. Dr. Karsten Danzmann

Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften ehrte am Dienstag den Nachweis von Gravitationswellen mit dem Physik-Nobelpreis. Die Auszeichnung geht an die US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne. Nicht ausgezeichnet wurden die mehr als 1000 Wissenschaftler weltweit, die an dem Erfolg beteiligt waren. Unter ihnen das Team um Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover. Der Physiker und sein Team leisteten herausragende Beiträge bei der Entwicklung der  Schlüsseltechnik, mit der 2015 in den USA erstmals der direkte Nachweis von Gravitationswellen gelang, deren Existenz schon vor 100 Jahren von Albert Einstein beschrieben worden waren. Danzmann wertet die Ehrung dennoch als großen Erfolg: "Irgend jemand muss stellvertretend für alle den Preis in Empfang nehmen. Das ist schon richtig so", sagte der Direktor des Max-Planck-Instituts (MPI) für Gravitationsphysik in Hannover nach der Bekanntgabe am Dienstag. Der Nobelpreis für sein Forschungsfeld öffne Türen und könne "überhaupt nicht überschätzt werden", so der Wissenschaftler.

Karsten Danzmann ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und engagiert sich in der Arbeitsgruppe „Neue Herausforderungen der Kosmologie“. Die von Danzmann zunächst für die Grundlagenforschung entwickelte Lasermesstechnik wird inzwischen auf vielen Feldern ganz praktisch eingesetzt, so zum Beispiel in Erdvermessungssatelliten und in der Datenkommunikation.

Der Nobelpreis für Physik wird seit 1901 jährlich vergeben und ist mit 9 Millionen Schwedischen Kronen (rund 935.000 Euro) dotiert. Die Auswahl der Laureaten unterliegt der Verantwortung der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.