Ausgedachte Interviewpartner, gefälschte Doktorarbeiten, alte Meister von neuer Hand: In einer Zeit „alternativer Fakten“ und „fake news“ stehen die Geisteswissenschaften (als Textwissenschaften) in der Verantwortung, sich ihrer gesellschaftlichen Rolle neu zu vergewissern. Wie kann anerkannt werden, dass es sich bei Beweisen um etwas „Gemachtes“ handelt, ohne zugleich ihre Gültigkeit und Relevanz für unsere Gesellschaft zu relativieren? Wann und durch welche – mit evidenzbasierten, wissenschaftlichen Methoden nachvollziehbare – historischen Prozesse entstanden die Grenzen des modernen Beweises in den Geisteswissenschaften? Welche Rolle spielten Akteure, Medien und Materialität bei der Etablierung dieser Grenzen des Beweises?
Bei der Konferenz „Modes of Authentication in Early Modern Europe“ haben sowohl Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler als auch etablierte Forscher aus dem UK, den USA und Deutschland ihre Recherche-Ergebnisse zur Grenzarbeit zwischen Fiktionalität und Faktizität präsentiert und diskutiert. Organisiert wurde diese interdisziplinäre Konferenz von Dr. Tom Tölle (Universität Hamburg), Dr. Liesbeth Corens (Queen Mary University of London) und Richard Calis (Princeton University).
Weitere Informationen zur Konferenz
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg förderte die Tagung im Rahmen des „Forum Junge Wissenschaft“ mit dem Ziel, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler bereits in einem frühen Stadium ihrer Laufbahn zur Zusammenarbeit über die Fächergrenzen hinweg anzuregen.