China und die Moderne: Akademievorlesungen 2010/11 beginnen am 28. Oktober 2010

Hamburg, 19. Oktober 2010

Wird China dem Westen immer ähnlicher? Symbolisieren die neuen chinesischen Städte ein „verwestlichtes“ Land? Wie kompatibel sind Chinas Tradition und die Moderne? An fünf Abenden referieren China-Wissenschaftler, Soziologen und Architekten über die Rezeption der westlichen Moderne in China. Zum Auftakt der Reihe spricht am Donnerstag, 28. Oktober 2010 Prof. Dieter Hassenpflug zum Thema „Der Körper des Drachen. Wie China seine Megastädte baut“. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr und findet in den Baseler Hof Sälen, Esplanade 15, 20354 Hamburg, statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.awhamburg.de/veranstaltungen

Die Modernisierung Chinas in den letzten dreißig Jahren hat den rasanten Aufstieg des einstigen Entwicklungslandes zur weltweit zweitstärksten Volkswirtschaft gebracht. Im Westen ruft diese Entwicklung zwiespältige Reaktionen hervor: Neben der Warnung vor Konkurrenz und Kritik an der Innenpolitik stehen Bewunderung für die Leistungen und Lob für Fortschritte im Rechtswesen. Ob China dabei erfolgreich einen eigenständigen Weg in die Moderne geht, der von asiatischen Werten, Konfuzianismus und der traditionellen chinesischen Kultur geprägt ist, oder ob es sich doch „nur“ um eine regionale Variante des universalen Modernisierungsmodells handelt – die Deutungen gehen auseinander. Die Akademievorlesungen diskutieren diese Fragen aus der Perspektive von Architekten, Stadtplanern, Soziologen und Sinologen. Vorbereitet wurde die Reihe vom „Interdisziplinären China-Forum“ der Akademie unter der Leitung des Hamburger Sinologen Prof. Michael Friedrich.

Am Anfang der Reihe steht am 28. Oktober 2010 der Beitrag von Dieter Hassenpflug, Professor für Soziologie und Sozialgeschichte der Stadt an der Bauhaus-Universität Weimar, der über die Architektur moderner chinesischer Städte sprechen wird: Inwiefern, so die Leitfrage des Abends, spiegeln sich in den neuen Megastädten Einflüsse des Westens und der chinesischen Geschichte wider?

Der aus Peking stammende Schriftsteller und Übersetzter Shi Ming referiert am 25. November 2010 unter der Überschrift „Was nun, wenn China dem Westen immer ähnlicher wird?“. Das Verhältnis von chinesischer Tradition und Moderne ist das Thema des Münchner Sinologen Prof. Hans van Ess am 16. Dezember 2010 („Wie kompatibel sind Chinas Tradition und die Moderne?). Am 20. Januar 2010 spricht Nikolaus Goetze, seit über 10 Jahren beim Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner für Projekte in Asien verantwortlich, über seine Erfahrungen („… und es bleibt spannend. 10 Jahre gmp in China“). Die Rezeption des Darwinismus als Beispiel für die Aufnahme westlicher Wissenschaften in China behandelt der Erlanger Sinologe Prof. Michael Lackner zum Abschluss der Reihe am 3. Februar 2010 („Ist ‚weiter’ auch ‚besser’? Darwin und der Darwinismus in China“).

 Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg (gegründet 2004) gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Norddeutschland an. Sie versteht sich als klassenlose Arbeitsakademie: Ihre Mitglieder konzipieren und bearbeiten interdisziplinäre Projekte zu wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen. Die Akademie fördert die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region und engagiert sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr. Heimo Reinitzer.

 

Termine, Themen, Referenten

Donnerstag, 28. Oktober 2010, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Dieter Hassenpflug, Bauhaus Universität Weimar
Der Körper des Drachen. Wie China seine Megastädte baut

Donnerstag, 25. November 2010, 19.00 Uhr
Shi Ming, Köln
Was nun, wenn China dem Westen immer ähnlicher wird?

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Hans van Ess, Ludwig-Maximilians-Universität München
Wie kompatibel sind Chinas Tradition und die Moderne?

Donnerstag, 20. Januar 2011, 19.00 Uhr
Nikolaus Goetze, gmp. Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
... und es bleibt spannend! 10 Jahre gmp in China

Donnerstag, 3. Februar 2011, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Michael Lackner, Universität Erlangen
Ist „weiter“ auch „besser“? Darwin und der Darwinismus in China

Alle Veranstaltungen finden in den Baseler Hof Sälen, Esplanade 15, 20354 Hamburg, statt. Der Eintritt ist frei; nach den Veranstaltungen bitten wir auf ein Glas Wein.

 

Kontakt:

Dr. Annette Wiesheu, Referentin für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49/40/42 94 86 69-20
E-Mail annette.wiesheu(at)awhamburg.de
www.awhamburg.de