Die datenbasierte Forschung in den Geisteswissenschaften erlebt einen Umbruch von erprobten traditionellen Methoden hin zur analytischen und generativen Künstlichen Intelligenz. Um KI-Methoden adäquat in der Forschung anwenden zu können, ist es erforderlich, sie in ihren Grundzügen zu verstehen und sie ebenso aktiv wie spielerisch zu erproben. Leitfragen sind dabei:
• Welche Verfahren gibt es überhaupt und wie funktionieren sie technisch?
• Wo kommen sie im Akademienprogramm bereits zum Einsatz? Und wie können Forschende voneinander lernen und Synergien nutzen?
• Profitieren die Geisteswissenschaften nur von den neueren Entwicklungen im Bereich Generativer KI oder leisten sie auch einen Beitrag zur KI-Entwicklung?
Teilnehmende aus den Akademievorhaben haben die Möglichkeit, die Potenziale neuer Methoden für die Analyse und Aufbereitung digitaler Ressourcen, speziell im Akademienprogramm, gemeinsam zu erörtern und zu erproben. So geht es in den Impulsvorträgen etwa um Themen wie „Forschungsportal BACH – Möglichkeiten der Integration von KI-gestützten Methoden“ oder um die Frage „Edition, KI und Lexikographie – Wie können digitale und interdisziplinäre Zugänge zu der frühneuhochdeutschen Textwelt geschaffen werden?“.
Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, im abwechslungsreichen Programm der Konferenz nach spannenden Themen zu schauen und bei Interesse Anfragen für Interviews zu stellen. Bei Bedarf gibt es für Medienleute die Möglichkeit, via Livestream an der Veranstaltung teilzunehmen. Bitte bei Dagmar Penzlin melden (siehe Medienkontakt-Daten unten).
Die Konferenz „KI-Methoden im Akademienprogramm: Potenziale und Anwendungsszenarien“ richtet sich ausschließlich an Angehörige der Unionsakademien und Forschende aus dem Akademienprogramm.
Das gesamte Programm im Detail ➤https://www.awhamburg.de/veranstaltungen/aktuelle-termine/detail/ki-methoden-im-akademienprogramm-potenziale-und-anwendungsszenarien.html
Zum Akademienprogramm
Das gemeinsame Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien – das Akademienprogramm – dient der Erschließung, Sicherung und Erforschung weltweiter kultureller Überlieferungen. Es ist derzeit das größte Langzeit-Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung und wird von der Akademienunion koordiniert. Träger des Programms und zuständig für die Bearbeitung der Vorhaben sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Das Akademienprogramm umfasst bei einem Finanzvolumen von 75 Millionen Euro insgesamt 125 Vorhaben mit rund 188 Arbeitsstellen (Stand: 2024). Diese setzen sich zusammen aus 19 Wörterbüchern, 104 Editionen sowie zwei Projekten aus der sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung.
Um die Clusterbildung des Akademienprogramms weiterzuentwickeln, haben die Akademien 2019 das Format der Themenkonferenzen eingeführt. Ziel der interakademisch ausgerichteten Veranstaltungen ist es, den interdisziplinären Dialog zwischen den an über 180 Arbeitsstellen angesiedelten Vorhaben zu intensivieren sowie die wissenschaftlichen Kooperationen der Projekte mit externen Partnern kontinuierlich auszubauen.
Mehr Informationen zum Akademienprogramm ➤ https://www.akademienunion.de/forschung/akademienprogramm/
Öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Chris Biemann (Universität Hamburg)
„Where do you come from, ChatGPT? – Über Entstehung und Zukunft großer Sprachmodellen“
Sogenannte „große Sprachmodelle“ wie in ChatGPT sind mittlerweile in unserem Alltag angekommen. Sie können menschliche Sprache nicht nur verstehen, sondern auch generieren und verfügen dabei über ein scheinbar grenzenloses Wissen. Wie jedoch verlief die Entwicklung von einfacher Statistik hin zu (künstlich) intelligenten Systemen? Welche Mechanismen, welche technischen Voraussetzungen und welcher menschliche Input sind erforderlich, um dieses Niveau zu erreichen? Was machen diese Modelle noch falsch und wie sehen die vorhersehbaren Entwicklungen der nächsten Jahre aus? Und was bedeutet das für die Erschließung, Erforschung und Sicherung des kulturellen Erbes?
Der Beantwortung dieser und weiterer Fragen, auch aus dem Plenum, widmet sich der Vortrag von Chris Biemann im Rahmen der Themenkonferenz.
Prof. Dr. Chris Biemann ist seit 2016 Professor für Sprachtechnologie im Fachbereich Informatik und seit 2021 Direktor im Hub of Computing and Data Science, beides an der Universität Hamburg. In dieser Funktion gestaltet und unterstützt er die digitale Transformation in der Forschung für alle natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen durch methodischen Service und durch die Förderung interdisziplinärer Projekte zwischen digital-methodischen Fächern und deren Anwendungsdisziplinen.
Grußwort:
Prof. Dr. Mojib Latif, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Montag, 23. September 2024, 18:00 – 20:00 Uhr
Universität Hamburg, Ostflügel, Hörsaal 221,
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich unter veranstaltungen(at)awhamburg.de
Sie erhalten von uns eine Bestätigung.
Medien-Kontakt:
Dagmar Penzlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Telefon: +49 40 42 94 86 69-24
presse(at)awhamburg.de
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https://de.linkedin.com/company/akademie-der-wissenschaften-in-hamburg
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg vereint Spitzenforscherinnen und -forscher aus allen Bereichen der Wissenschaft in Norddeutschland. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr. Mojib Latif. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Deutschen Forschungsgemeinschaft und in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Die Göttinger Akademie ist die älteste durchgehend bestehende Einrichtung ihrer Art in Deutschland und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu ihrer Gelehrtengesellschaft gehören bis heute 74 Träger des Nobelpreises. Mit ihren rund 380 Mitgliedern aus ganz unterschiedlichen naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Disziplinen verfügt die Akademie über ein einzigartiges Kompetenznetz. Außerdem betreut sie u. a. 17 Langzeitprojekte von nationalem und internationalem Rang. Damit ist sie auf dem Gebiet der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung die bedeutendste außeruniversitäre Einrichtung Niedersachsens.