Perspektiven für eine starke Wissenschaft in Hamburg

Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg hat eine Vergleichsstudie zur Wissenschaftsmetropole Hamburg in Auftrag gegeben und im Januar 2020 veröffentlicht. Die Studie zeigt auf, wie Hamburg „Wissenschaftsmetropole des Nordens“ werden kann. Nicht zuletzt weil Wissenschaft ein zunehmend wichtiger Faktor ist, um wirtschaftliche Prosperität zu sichern. Was hat Hamburg bisher erreicht und wie schneidet die Metropolregion Hamburg im Vergleich zu anderen Metropolregionen ab?

Im Vergleich der 50 wichtigsten europäischen Metropolregionen fällt Hamburgs Wirtschaft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt kontinuierlich zurück. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, ist eine konsequente Steigerung der Forschungs- und Innovationsintensität in Hamburg erforderlich.
Hierfür empfiehlt die Studie der Hamburger Wissenschaftspolitik ein langfristiges, überparteilich abgestimmtes und verbindliches Gesamtkonzept zu entwickeln.

Empfohlene Schritte:

  • Hochschulen sind systematisch auszubauen und stärker finanziell zu unterstützen.
  • Kooperationen von wissenschaftlichen Einrichtungen untereinander sowie mit Unternehmen sind zu stärken.
  • Forschungsförderung sollte sich auf wirtschaftspolitisch erfolgversprechende Cluster konzentrieren.
  • Grundsätzlich müsse sich Hamburg als Wissenschaftsstadt begreifen und darstellen. Dies könne gelingen, wenn die Stadt mit politischem Mut und Prioritätensetzung zugunsten der Wissenschaft dem bevorstehenden Strukturwandel entgegenwirkt.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie„Perspektiven der wissenschaftlichen Metropolregion Hamburg – Eine vergleichende Analyse“, die das Berliner Hochschulberatungsunternehmen CHE-Consult in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Hamburg erarbeitet hat.

Der Vergleich der Metropolregionen Hamburg, Berlin, Kopenhagen, München und Rhein-Main berücksichtigt neben ökonomischen Daten auch Kriterien wie Forschungskooperationen, Patentanmeldungen, Flächenpolitik, Hochschulausgründungen etc. So zeigt sich, dass entschlossene Wissenschaftspolitik die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregionen erheblich steigern kann. Als einst überwiegend durch den Hafen, den Handel und die Logistik geprägte Stadt zählt Hamburg heute zu den am stärksten deindustrialisierten Metropolregionen Europas.

Gerade vor diesem Hintergrund nehme die Bedeutung der Wissenschaft für Hamburgs Wirtschaftskraft und für die Wohlstandssicherung der Stadt zu. So die Autoren der Studie. Hamburg sei in den letzten Jahren bereits wichtige Schritte gegangen und habe im Rahmen der Exzellenzstrategie große Erfolge erreicht. Damit die Wissenschaft jedoch einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs leisten könne, müsse wesentlich mehr investiert und müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden. Im Gegensatz zu den Vergleichsregionen sei auch die generelle Bedeutung der Wissenschaft von Politik und Gesellschaft in Hamburg noch nicht ausreichend erkannt worden.

Die Studie wurde ermöglicht durch die Förderung der Kühne-Stiftung, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, der Zeit-Stiftung, des Verbands der Chemischen Industrie, der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG  sowie des Unternehmensverbands AGA.

Vergleichsstudie Wissenschaftsmetropole