Prof. Dr. Fabian Hubertus Leendertz
Mikrobiologie, One Health, Zoonosen
Fabian Leendertz studierte Veterinärmedizin an der Universität Budapest und an der Freien Universität Berlin. Für seine Dissertation untersuchte er das gehäufte Sterben von Schimpansen im Nationalpark Taï an der Elfenbeinküste und entdeckte einen neuen Typus von Milzbrand (Anthrax). Als Postdoktorand leitete Leendertz am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig die Gruppe zu Primatenkrankheiten. Auf die Leitung der Nachwuchsgruppe zu „Emerging Zoonoses“ am Robert-Koch-Institut folgte ebenda von 2012 bis 2021 die Leitung der Projektgruppe „Epidemiologie hochpathogener Erreger“. Nach seiner Qualifikation zum Fachtierarzt für Mikrobiologie habilitierte sich Fabian Leendertz 2016 in Mikrobiologie an der Freien Universität Berlin. Seit 2021 ist er Professor für One Health an der Universität Greifswald und Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald; das Institut ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.
Der Veterinärmediziner war 2021 Mitglied in der zehnköpfigen WHO-Expertengruppe, die den Ursprung der Covid-19-Pandemie erforschte. Zuvor leitete er bereits die Untersuchung zum Ausgangspunkt des westafrikanischen Ebola-Ausbruches im Jahr 2014. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat Fabian Leendertz in Anerkennung seines Engagements für den Naturschutz 2020 mit dem „Champion of the Earth Award“ in der Kategorie „Wissenschaft und Innovation“ ausgezeichnet. Fabian Leendertz ist in verschiedensten Gremien aktiv, unter anderem im Beirat der One-Health-Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Er leitet einen der drei Geschäftsstellenstandorte der One Health Plattform in Greifswald. 2023 gewann er den Hamburger Wissenschaftspreis zum Thema „One Health“ für seine herausragende Arbeit zu zoonotischen Infektionskrankheiten.