Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst-Joachim Mestmäcker
Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht und Rechtsvergleichung
Ernst-Joachim Mestmäcker, geboren 1926 in Hameln, wurde 1953 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main promoviert, wo er sich im Jahr 1958 für die Fächer Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht habilitierte.
Im Zentrum seines Forschungsinteresses standen deutsches, europäisches und amerikanisches Wirtschaftsrecht, Urheberrecht, die Theorie der Wirtschaftsordnungen und Rechtsphilosophie. Bis ins hohe Alter war Mestmäcker wissenschaftlich aktiv.
Während seiner wissenschaftlichen und beruflichen Laufbahn bekleidete Mestmäcker verschiedene herausragende Positionen. So war er unter anderem Gründungsrektor der Universität Bielefeld (1967–1969), von 1984 bis 1990 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft sowie von 1979 bis 1994 Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht Hamburg. Des Weiteren trug er die Ergebnisse seiner Grundlagenforschung vielfach in die deutsche und europäische Rechts- und Wirtschaftspolitik, beispielsweise in seiner Funktion als Sonderberater der EWG-Kommission für Wettbewerbspolitik und Rechtsangleichung (1960–1970) sowie als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium von 1960 bis 2006.
Für sein Schaffen wurde Mestmäcker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt er 1997 das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 1980 verlieh ihm die Universität Köln die Ehrendoktorwürde.
Seit 1985 gehörte Ernst-Joachim Mestmäcker der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften e. V. an, seit 1989 der Academia Europaea sowie seit 2005 als Gründungsmitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.
Am 22. April 2024 ist Ernst-Joachim Mestmäcker im Alter von 97 Jahren gestorben. Der Akademie wird er als herausragender Gelehrter und Wissenschaftler in Erinnerung bleiben.