
Prof. Dr. Erhard Kantzenbach
Volkswirtschaftslehre
Nach dem Studium (VWL, Jura, Politikwissenschaft) in Göttingen, Berlin und Chapel Hill (USA) sowie Tätigkeiten als Assistent und Fellow in Münster, Saarbrücken, Hamburg und Princeton (USA) wurde Erhard Kantzenbach 1967 auf einen wirtschaftspolitischen Lehrstuhl der Universität Frankfurt berufen. Als Dekan (1969/70) und Universitätspräsident (1971–75) war der gebürtige Hannoveraner in die damaligen hochschulpolitischen Auseinandersetzungen involviert. 1975 folgte er einem Ruf an die Universität Hamburg als Professor für Volkswirtschaftslehre.
Zuvor war er in die Monopolkommission berufen worden und befasste sich dort in Zusammenarbeit mit juristischen Kollegen und Unternehmensvertretern mit aktuellen Fragen der Wettbewerbspolitik. Von 1975 bis 1993 war er Direktor des Instituts für Industrie- und Gewerbepolitik. Von 1989 bis 1996 leitete er schließlich das HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg. Durch die politischen Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa sowie in Ostasien erfuhr in dieser Zeit die Integration der Weltwirtschaft eine wesentliche Erweiterung und Vertiefung. Dieser Prozess der „Globalisierung“ fand zukünftig, neben der Wettbewerbspolitik, sein besonderes Interesse.
Erhard Kantzenbach war seit 1991 Mitglied der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften in Hamburg und von 1998 bis 2001 auch deren Vizepräsident. Seit 2005 gehörte er der Akademie der Wissenschaften in Hamburg an.
Am 4. November 2024 ist Erhard Kantzenbach im Alter von 93 Jahren gestorben. Der Akademie wird er als herausragender Gelehrter und Wissenschaftler in Erinnerung bleiben.