Seit Beginn der Corona-Impfungen sind bereits verschiedene Studien entstanden, die Impfbereitschaft wie Impfskepsis anhand von soziodemografischen Faktoren untersucht haben – also welchen Einfluss haben Alter, Geschlecht und Bildungsstand darauf, ob sich jemand impfen lässt. Die aktuelle Studie vom Team um Tania Lincoln ergründet weiter gefasst die Einflussfaktoren. Im Februar und März 2021 wurden dafür in einer Querschnittstudie 2510 Erwachsene in Australien, Deutschland, Großbritannien, Hongkong und den USA befragt. Im Mittelpunkt standen Ängste, Misstrauen und auch negative Annahmen rund um die COVID-19-Impfung. Ebenso die politische Einstellung, genutzte Medien, die jeweils individuell wahrgenommene Bedrohung durch die Corona-Pandemie und die Haltung zu Verschwörungstheorien.
Für jede der Variablen wurde ein prädiktiver Wert definiert mit Blick auf die Aussagekraft für die Prognose von Impfbereitschaft und Impfskepsis. Darauf basierend „eine gezielte Ansprache zu ermöglichen“ – das sei eines der Hauptziele gewesen. So Tania Lincoln in einer Meldung der Universität Hamburg. Aus den Studienergebnissen ließ sich ein Algorithmus ableiten, der es erlaubt, genauer als bisherige Studien die Impfbereitschaft vorherzusagen.
Tania Lincoln ist seit 2019 Akademiemitglied. Die Psychologin leitet an der Universität Hamburg den Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie.
Zum Fachartikel in Scientific Reports:
Linvoln, T.M., Schlier, B., Strakeljahn, F. et al.: Taking a machine learning approach to optimize prediction of vaccine hesitancy in high income countries. Sci Rep 12, 2055 (2022). DOI: 10.1038/s41598-022-05915-3