Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie hoch akut die Lage sein kann, wenn ein Infektionserreger wie SARS-CoV-2 neu auftritt. Hinzukommt die Antibiotika-Resistenzkrise, die für einige Erreger bereits den Beginn einer post-antibiotischen Ära eingeläutet hat. Nach wissenschaftlicher Einschätzung ist es wichtig, die anti-infektiven Strategien dringend weiterzuentwickeln – und zwar in allen Dimensionen: Prävention, Diagnostik und Therapie. Deshalb beleuchtet die Greifswalder Fachtagung unter der wissenschaftlichen Leitung der Akademiemitglieder Prof. Dr. Barbara Bröker und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse das Tagungsthema entsprechend mit Blick auf diese drei Felder.
Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Direktor I. Medizinische Klinik und Poliklinik am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Akademiemitglied und Sprecher der AG „Infektionsforschung und Gesellschaft“ an der Akademie der Wissenschaften in Hamburg: „Die Entwicklung von Resistenzen ist in allen Mikroorganismen evolutionär bedingt angelegt. Genau deshalb werden wir immer wieder neue anti-infektive Strategien brauchen, um flexibel und effektiv veränderte und neue Erreger behandeln zu können. Hierbei müssen wir sowohl die Bekämpfung der Erreger als auch die Stärkung der körpereigenen Abwehrstrategien ins Auge fassen.“
Prof. Dr. Barbara Bröker, Leitung des Instituts für Immunologie der Universitätsmedizin Greifswald, Akademiemitglied und Mitglied der AG „Infektionsforschung und Gesellschaft“ an der Akademie der Wissenschaften in Hamburg: „Als Immunologin begeistern mich die erstaunlichen Fähigkeiten der körpereigenen Abwehrsysteme. Diese halten den Körper meist lebenslang im Gleichgewicht mit seiner mikrobiellen Umwelt. Wo dies nicht genügt, können wir das Immunsystem beim Impfen gezielt ansprechen; dies bewährt sich seit Jahrhunderten und auch gerade jetzt. Auf unserer Tagung wollen wir diskutieren, welche neuen, alternativen Möglichkeiten es gibt, das Immunsystem bei Infektionen günstig zu beeinflussen.“
Vorträge halten:
Galit Alter (Boston), Fabio Bagnoli (Siena), Michael Bauer (Jena), Isabelle Bekeredjian-Ding (Langen), Alex van Belkum (Leiden), Maziar Divangahi (Montreal), Eran Elinav (Rehovot), Wolf-Dietrich Hardt (Zürich), Florian Klein (Köln), Meytal Landau (Haifa), Chris Meier (Hamburg), Rolf Müller (Saarbrücken), Andreas Peschel (Tübingen), Thomas Rudel (Würzburg), Stefan Schwarz (Berlin), Victor Torres (New York), Jörg Vogel (Würzburg), Lothar Wieler (Berlin).
Das Symposium findet statt:
Donnerstag, 09. Februar 2023, 15:00 Uhr bis zirka 19:30 Uhr,
Freitag, 10. Februar 2023, 09:00 Uhr bis zirka 19:30 Uhr,
Samstag, 11. Februar 2023, 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr – nicht-öffentliche Diskussion.
Ort: Hörsaal des Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Martin-Luther-Straße 14, 17489 Greifswald
Wer teilnehmen möchte, kann sich auf der Website des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs bis zum 23.01.2023 registrieren. Dies gilt auch für die digitale Teilnahme.
Die Fachtagung wird gefördert von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, dem DFG-Graduiertenkolleg 2719 und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen.
Weitere Informationen:
Universitätsmedizin Greifswald: Prof. Dr. Barbara Bröker · Dr. Maja Richert
Telefon +49 3834 865468
maja.richert@med.uni-greifswald.de
Tagungsbüro:
Celia Baron M. Sc. – Telefon +49 3834 420-5016
celia.baron(at)wiko-greifswald.de – Website-Link:
https://www.wiko-greifswald.de/programm/allgemeines/veranstaltungskalender/veranstaltung/n/anti-infective-strategies-of-the-future-prevention-diagnostics-therapy/