Seit den 1960er Jahren fordern afrikanische Staaten die Rückgabe kultureller Objekte, die ihnen während des Kolonial-Zeit geraubt wurden. Der vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron initiierte Sarr-Savoy-Bericht (2018) zum Verbleib kolonialer Raubkunst löste eine internationale Debatte über die Restitution, also die Rückgabe von Raubkunst als Wiedergutmachung kolonialer Verbrechen aus: Während Deutschland – wie auch Frankreich, die Niederlande und Belgien – mit der Restitution kolonialer Raubkunst begonnen haben, stimmten die Parlamente in Großbritannien und Portugal 2020 gegen die Rückgabe ihrer kolonialen Raubkunst. Diesen Entscheidungen liegen häufig unausgesprochene unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen zugrunde.
Die Podiumsdiskussion bringt europäische und afrikanische Perspektiven zusammen und fragt:
• Was für eine Art von Gerechtigkeit kann die Rückgabe von Raubkunst erreichen?
• Wo liegen die Grenzen dieser Gerechtigkeit?
• Welche Rolle spielen historische Veränderungen seit der Kolonialzeit in den europäischen und afrikanischen Kulturen?
• Gibt es klare Täter- und Opfer-Zuweisungen?
• Und: Wer entscheidet über die Antworten auf diese Fragen?
Auf dem Podium:
• Prof. Dr. Till Förster, Zentrum für Afrika-Studien, Universität Basel
• Sarah Imani, LL.M., Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin
• Prof. Dr. David Simo, Universität Yaoundé I, Kamerun
• Dr. Ohiniko Mawussé Toffa, Ethnologisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin
Moderation: Prof. Dr. Sigrid Boysen, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg
Eckdaten zur Podiumsdiskussion „Was ist gerecht? Zur Restitution von kolonialer Raubkunst“:
Mittwoch, 19. Juni 2024, 18:00 Uhr
im Anna-Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg,
Von-Melle-Park 8 („Erzwiss H“ – Erziehungswissenschaft), Gebäude 54, 20146 Hamburg
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich unter veranstaltungen(at)awhamburg.de
Interessierte erhalten von der Akademie eine Bestätigung.