Podiumsdiskussion in Hamburg zu „Was ist gerecht? Zur Restitution von kolonialer Raubkunst“

Die Rückgabe kolonialer Raubkunst wird in Europa unterschiedlich gehandhabt. Die Vorgehensweisen spiegeln oft unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen wider. „Was ist gerecht? Zur Restitution von kolonialer Raubkunst“: Unter dieser Überschrift veranstaltet die Akademie der Wissenschaften in Hamburg eine Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024 um 18:00 Uhr. An der Universität Hamburg, im Anna-Siemsen-Hörsaal, diskutieren auf Einladung der Akademie-Arbeitsgruppe „Gerechtigkeitsvorstellungen im globalen Vergleich“ namhafte Raubkunst-Expertinnen und -Experten.

„Was ist gerecht? Zur Restitution von kolonialer Raubkunst“: Es diskutieren (von links) Prof. Dr. David Simo, Prof. Dr. Till Förster, Sarah Imani, LL.M., und Dr. Ohiniko Mawussé Toffa.

Seit den 1960er Jahren fordern afrikanische Staaten die Rückgabe kultureller Objekte, die ihnen während des Kolonial-Zeit geraubt wurden. Der vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron initiierte Sarr-Savoy-Bericht (2018) zum Verbleib kolonialer Raubkunst löste eine internationale Debatte über die Restitution, also die Rückgabe von Raubkunst als Wiedergutmachung kolonialer Verbrechen aus: Während Deutschland – wie auch Frankreich, die Niederlande und Belgien – mit der Restitution kolonialer Raubkunst begonnen haben, stimmten die Parlamente in Großbritannien und Portugal 2020 gegen die Rückgabe ihrer kolonialen Raubkunst. Diesen Entscheidungen liegen häufig unausgesprochene unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen zugrunde.

Die Podiumsdiskussion bringt europäische und afrikanische Perspektiven zusammen und fragt:
• Was für eine Art von Gerechtigkeit kann die Rückgabe von Raubkunst erreichen?
• Wo liegen die Grenzen dieser Gerechtigkeit?
• Welche Rolle spielen historische Veränderungen seit der Kolonialzeit in den europäischen und afrikanischen Kulturen?
• Gibt es klare Täter- und Opfer-Zuweisungen?
• Und: Wer entscheidet über die Antworten auf diese Fragen?

Auf dem Podium:
Prof. Dr. Till Förster, Zentrum für Afrika-Studien, Universität Basel
Sarah Imani, LL.M., Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin
Prof. Dr. David Simo, Universität Yaoundé I, Kamerun
Dr. Ohiniko Mawussé Toffa, Ethnologisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin

Moderation: Prof. Dr. Sigrid Boysen, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg

Eckdaten zur Podiumsdiskussion „Was ist gerecht? Zur Restitution von kolonialer Raubkunst“:


Mittwoch, 19. Juni 2024, 18:00 Uhr
im Anna-Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg,
Von-Melle-Park 8 („Erzwiss H“ – Erziehungswissenschaft), Gebäude 54, 20146 Hamburg

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich unter veranstaltungen(at)awhamburg.de
Interessierte erhalten von der Akademie eine Bestätigung.

Ansprechpartnerin

Dagmar Penzlin
Referentin für Kommunikation 
Telefon +49 40 42948669-24
E-Mail dagmar.penzlin(at)awhamburg.de

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