26 Jun 09

1989-2009. Aufbruch in ein neues Europa

Der Deutschlandfunk hat über die Veranstaltung berichtet. 

 

In einer symbolischen Geste durchtrennten am 27. Juni 1989 der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock bei Sopron den Grenzzaun zwischen Österreich und Ungarn; bereits Anfang Mai 1989 hatte die ungarische Regierung den Abbau der Grenzanlagen verfügt. Damit war ein erstes Loch in den Eisernen Vorhang geschnitten, der Europa über vier Jahrzehnte teilte.

Was mit dem "Wandel durch Annäherung", der neuen Ostpolitik Willy Brandts gewollt, durch die KSZE-Schlussakte von Helsinki vorbereitet und durch die Perestroika Michael Gorbatschows ermöglicht wurde, konnte nun Wirklichkeit werden: Die friedliche Revolution in den Staaten des Warschauer Paktes. Mit dem Fall der Mauer und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde die Deutsche Einheit geschaffen und die Teilung Europas überwunden.

Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg erinnert mit einer Tagung an den 27. Juni 1989: Historiker, und Politologen aus Ungarn, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland fragen nach dem Hintergrund dieses Ereignisses, das Wünsche erfüllt, Erwartungen geweckt und Enttäuschungen nach sich gezogen haben.

Eine <link veranstaltungen aktuelle-veranstaltungen v_details external-link-new-window einen externen link in einem neuen>Podiumsdiskussion thematisiert die Frage, was das ungeteilte Europa heute ist, was wir von ihm erwarten und wo wir im Ringen um die Ratifizierung des EU-Vertrags von Lissabon stehen.

 

Programm 

 

9. 30 Uhr   Begrüßung und Einführung

                 Prof. Dr. Cord Jakobeit, Vizepräsident der Akademie der 

                 Wissenschaften in Hamburg

 

9.45 Uhr    Grenzöffnung als "Weltöffnung" und die Welt 20 Jahre danach

                 Univ.-Prof. Dr. László Kiss, Ungarisches Institut für Auswärtige 

                 Angelegenheiten, Budapest

 

10.45 Uhr   Österreich, die Öffnung des Eisernen Vorhangs und die deutsche 

                 Frage 1989/1990

                 Prof. Dr. Michael Gehler, Universität Hildesheim

 

11.45 Uhr    Pause

 

12.15 Uhr    Aufbruch in der Mitte Europas. Österreichs Rolle im 

                  wiedervereinigten Europa

                  Dr. Matthias Tschirf, Klubobmann ÖVP Wien

 

13.15 Uhr    Mittagspause

 

14.15 Uhr    Wofür kämpften wir? Das "Programm" der Opposition in der

                  Tschechoslowakei und der Gedanke der europäischen Einheit

                  Univ.-Prof. Dr. Oldrich Tuma, Institut für Zeitgeschichte Prag

 

15.15 Uhr     Deutschland und der Mauerfall

                   Univ.-Prof. Dr. Rolf Steininger, Universität Innsbruck

 

16.15 Uhr     Pause

 

16.45 Uhr      Europa aus der Perspektive Polens - drei Wochen nach dem 

                    "Erdbeben" der Wahlen vom 4. Juni 1989

                    Prof. Dr. Wlodziemierz Borodziej, Universität Warschau

 

18.30 Uhr    <link veranstaltungen aktuelle-veranstaltungen v_details external-link-new-window einen externen link in einem neuen>Podiumsdiskussion: Was ist Europa?

                  Moderation: Michael Jürgs, Hamburg

 

Die Teilnahme an nur einer der beiden Veranstaltungen (Tagung oder Podiumsdiskussion)  ist möglich.

 

 

Die Referenten

 

 

Univ.-Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej (geb. 1956), ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Warschau. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen sind u. a. Studien zur polnischen Widerstandsbewegung im II. Weltkrieg, den Deutschen in Polen nach 1945 und dem Verhältnis Polens zur DDR. 2005 erschienen die von ihm mitherausgegebenen Bände "Option Europa. Deutsche, polnische und ungarische Europapläne des 19. und 20. Jahrhunderts".

 

Prof. Dr. Michael Gehler (geb. 1962), Professor für Geschichte an der Universität Hildesheim und "Jean-Monnet-Professor" für Europäische Geschichte, befasst sich in seinen Forschungen u. a. mit der Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert, insbesondere seiner Außen- und Europapolitik.

 

Univ.-Prof. Dr. J. László Kiss (geb.1945) Wissenschaftlicher Direktor des Ungarischen Instituts für auswärtige Angelegenheiten, Professor an der Corvinus-Universität und an der deutschsprachigen Andrassy Universität in Budapest. Autor zahlreicher Bücher und Beiträge über internationale Theorien, europäische Sicherheitspolitik, die EU und Mitteleuropa und Deutschland.

 

Univ.-Prof. Dr. Rolf Steininger (geb. 1942) leitet das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Er hat zahlreiche Bücher zur Geschichte Deutschlands und Österreichs nach 1945, zum Kalten Krieg sowie zur Südtirolfrage und dem Nahostkonflikt veröffentlicht, 2009 erschienen u. a.: "Berlinkrise und Mauerbau 1958-1963" sowie (mit H. Schwan) "Die Bonner Republik 1949-1998" (Begleitband zur sechsteiligen ARD-Dokumentation) und "Mein 9.November 1989", eine Sammlung von 40 Interviews mit prominenten Zeitzeugen.

 

Dr. Matthias Tschirf (geb. 1957) ist Klubobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) Wien. In seiner langjährigen politischen Tätigkeit nahmen Fragen des Zusammenlebens in Mittel- und Osteuropa eine zentrale Rolle ein, u. a. organisiert er für die Wiener Parteien mehrere Tagungen, die zur engeren Zusammenarbeit Österreichs und der Region Wien mit den östlichen Nachbarländern beitragen sollten.

 

Oldrich Tuma (geb. 1950) ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte Prag an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Die Tschechoslowakei im Kalten Krieg, der Prager Frühling und die tschechoslowakische Gesellschaft 1969-1989 sowie der Umbruch von 1989 in Mitteleuropa sind Themen seiner aktuellen Forschungsarbeit.

Baseler Hof Säle; Esplanade 15; 20354 Hamburg

Freitag, 26. Juni 2009 um 00:00