Alles aus Nichts: Der Ursprung unseres Universums
Teleskope sind Zeitmaschinen. Wir können mit ihnen in die ferne Vergangenheit zu blicken. Unsere tiefsten, bis heute aufgenommen Bilder zeigen das Universum nicht in seinem heutigen Zustand, sondern 400.000 Jahre nach dem Urknall. Zu dieser Zeit gab es keine Galaxien, keine Sterne, keine Planeten, keine Menschen, keine bekannten Elemente außer Wasserstoff und Helium. Der Kosmos enthielt nichts als schwache Schallwellen in einem nahezu gleichförmigen Nebel. Supercomputer sind in der Lage, 13 Milliarden Jahre kosmischer Entwicklung auf wenige Monate von Rechenzeit zu reduzieren. Diese Rechnungen zeigen auf, wie sich diese Schallwellen zu der reichhaltigen Struktur entwickelt haben, die wir heute wahrnehmen. Untersuchungen über ihren harmonischen Inhalt liefern Rückschlüsse zu ihrer Entstehung. Sie scheinen ein Echo der quantenmechanischen Grundzustandsfluktuationen zu sein, die einen Bruchteil einer Sekunde nach dem Urknall stattfanden. Daher könnte unsere gesamte Welt eine Konsequenz der Natur dieses frühen Vakuums sein: Es könnte alles aus dem Nichts entstanden sein.
Prof. Dr. Simon White ist Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München.
<link veranstaltungen akademievorlesung-simon-white.html einen internen link im aktuellen>Zusammenfassung des Vortrags von Prof. White
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