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Bezugnehmend auf Bundespräsident Christian Wulff werde ich in meinem Vortrag der Frage nachgehen, inwiefern „der Islam“ tatsächlich „zu Deutschland gehört“ – als Religion, als Synonym für eine durch vielfältige Kulturen geprägte Zivilisation oder durch die Menschen, die sich dieser Religion zugehörig fühlen. Spätestens nach dem Massaker von Utǿya am 22. Juli 2011 ist deutlich geworden, wie dringend wir eine „Kultur der Verständigung“ benötigen, die den Rahmen für eine aufgeklärte Diskussionskultur in Deutschland und Europa bildet. Vielleicht ist inzwischen mehr Menschen nicht nur in Norwegen bewußt geworden, wohin es führen kann, wenn man den Haßtiraden im Netz, aber auch den aus der bürgerlichen Mitte kommenden sogenannten „Islamkritikern“ nicht laut und deutlich widerspricht. Sie schüren nicht nur den Haß gegen den Islam, sondern vor allem gegen ein tolerantes, weltoffenes Euopa. Die Kinder und Jugendlichen sowie ihre BetreuerInnen auf der Insel Utǿya, die für dieses Europa standen, wurden ermordet, um „uns alle vor der muslimischen Gefahr zu retten“ (Thorbjǿrn Jagland).

Anja Pistor-Hatam hat am Seminar für Orientalistik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel den Lehrstuhl für Islamwissenschaft inne und forscht unter anderem zur Geistes- udn Kulturgeschichte des Vorderen Orients.

Nach der Veranstaltung bitten wir Sie auf ein Glas Wein.

Der Eintritt ist frei.

Wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung aufgezeichent wird. Sie wird später als Download und Audio-Stream auf unserer Homepage nachzuhören sein. Eine Übertragung im Hörfunk zu einem späteren Zeitpunkt ist vorgesehen.