Wie viel Mathematik brauchen Studierende der MINT-Fächer?
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und umfasst Fächer wie Biologie, Chemie, Physik, die Geowissenschaften, die Informatik und alle Bereiche der Ingenieurwissenschaft. Als Grundlage der modernen Naturwissenschaften hat Mathematik eine besondere Rolle für diese Fächer, die an der zentralen Rolle der Mathematik in den Studienplänen der Studierenden dieser Fächer deutlich wird.
Aber wieviel und welche Art von Mathematik brauchen Studierende der MINT-Fächer für ihr Leben oder ihren Beruf?
Ohne eine Antwort auf diese Frage ist eine rationale Diskussion über die Frage nach den mathematischen Kenntnissen, die von Studienanfängern der MINT-Fächer gefordert werden, nicht möglich.
Da viele mögliche berufliche Lebensläufe für MINT-Studierende denkbar sind, darf sich die Diskussion nicht an Beispielfällen orientieren, sondern sollte von grundsätzlichen Erwägungen getragen werden. Dabei müssen die zukünftigen Wissenschaftler, deren Erkenntnisse unser Land für wirtschaftlichen Erfolg dringend braucht, ebenso in den Blick genommen werden, wie die Absolventen, die nur wenig Mathematik in ihrem beruflichen Umfeld brauchen werden, und deren Studienerfolg möglicherweise durch zu hohe Anforderungen im Fach Mathematik gefährdet ist.
Dürfen die mathematischen Anforderungen an MINT-Studierende—im Hinblick auf das föderative System und die Autonomie der Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland—vom Bundesland abhängen? Besitzen die Personen, die Entscheidungen über die Mathematikanforderungen treffen, die dazu notwendige Kompetenz? Wie kann man sicherstellen, dass zukünftig in diesen Fragen vernunftgebotene Entscheidungen getroffen werden?
Diese Diskussion muss alle relevanten Parteien einbinden: die Politik, die Schulmathematik, die Hochschulmathematik und die Vertreter der MINT-Fächer.
Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) richtet der Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und der gemeinsamen Mathematik-Kommission Übergang Schule-Hochschule der DMV, der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) und des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU) eine öffentliche Podiumsdiskussion zu diesen Fragen aus, zu dem alle Interessierten ganz herzlich eingeladen sind.
Auf dem Podium diskutieren:
- Stephan Kabelac, Professor für Thermodynamik an der Leibniz Universität Hannover und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
- Matthias Lippert, Schulleiter des Röntgen-Gymnasiums Remscheid und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
- Ricki Rosendahl, Mathematik-Lehrerin am Gymnasium Corveystrasse in Hamburg-Lokstedt
- Bettina Rösken-Winter, Professorin für Mathematik und ihre Didaktik an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
- Monika Seiffert, Fachreferentin für den Bereich MINT in der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) der Freien und Hansestadt Hamburg
Die Diskussion wird moderiert von Reiner Lauterbach, Professor für Mathematik an der Universität Hamburg und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.
Von 19:00 bis 19:30 laden die Organisatoren der DMV-Jahrestagung und der Springer-Verlag zu einem Empfang im Foyer des Hauptgebäudes der Universität ein; die Podiumsdiskussion beginnt um 19:30 Uhr.
Hörsaal A der Universität Hamburg | Edmund-Siemers-Allee 1 | 20146 Hamburg | Dienstag, 19:30 Uhr | EINE ANMELDUNG IST NICHT ERFORDERLICH