Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg fördert ab 2021 jährlich mit dem Elise-Reimarus-Preis Monografien aus allen thematischen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften, nachdem diese ein Qualitätssicherungsverfahren durchlaufen haben. Nähere Informationen finden sich in der Ausschreibung.
Der Elise-Reimarus-Preis fördert promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht auf eine unbefristete Professur berufen sind. Wer sich bewerben möchte, sollte einer Universität oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder Bremen angehören oder den Hauptwohnsitz in einem dieser Bundesländer haben.
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg widmet den Preis der Hamburger Schriftstellerin, Pädagogin, Übersetzerin und Philosophin Elise Reimarus (1735-1805; Kurzbiographie). Sie gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Aufklärung in Deutschland. Elise Reimarus führte im Haus ihres Vaters Hermann Samuel Reimarus, Professor für orientalische Sprachen am Akademischen Gymnasium, einen viel beachteten Salon. Zusammen mit ihrer Schwester Sophie Reimarus lud sie an den „Theetisch“, einen weit über die Grenzen der Stadt hinaus berühmten Ort der Hamburger Aufklärung. „Mit dem Preis erinnern wir an eine bedeutende Hamburger Geisteswissenschaftlerin des 18. Jahrhunderts mit einem beeindruckenden Œuvre“, freut sich Prof. Dr. Edwin Kreuzer, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. „Zugleich wollen wir damit junge Forscherinnen und Forscher der Geistes- und Sozialwissenschaften ermuntern, Elise Reimarus nachzueifern.“
Erstmals wird so mit dem neuen Preis der Akademie der Wissenschaften in Hamburg diese wichtige Persönlichkeit der Hamburger Stadtgeschichte gewürdigt. „Gleichzeitig ist die Wahl einer weiblichen Aufklärerin als Namenspatronin ein Hinweis auf das Bestreben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, auf einen angemessenen Genderproporz in den Wissenschaften hinzuarbeiten“, betont Prof. Dr. Anna Margaretha Horatschek, Vorsitzende des Ausschusses zur Nachwuchsförderung an der Akademie. „Das betrifft natürlich nicht nur die Namen von Wissenschaftspreisen – die in überwältigender Mehrzahl nach männlichen Wissenschaftlern benannt sind -, sondern das betrifft vor allem die tatkräftige Förderung von männlichen und weiblichen Young Researchers im Einzugsbereich unserer Akademie.“
Der Elise-Reimarus-Preis wird auf der Jahresfeier der Akademie im Herbst verliehen. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sichtbarer zu machen.