Mikrobiologin Sina Schorn erhält für Arbeit zu Seegraswiesen den Joachim Jungius-Preis 2022

Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg vergibt den Joachim Jungius-Preis 2022 zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung an die Mikrobiologin Sina Schorn vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. Im Mittelpunkt ihrer Forschungsarbeit steht die Methanproduktion von Mikroben in Seegraswiesen. Die Joachim Jungius-Stiftung der Wissenschaften zu Hamburg dotiert den Preis mit 5000 Euro. In 2022 war er zum Thema Erdsystemforschung ausgeschrieben. Sina Schorn erhält den Preis am 18. November 2022 bei der Jahrfeier der Akademie in Hamburg.

Die Mikrobiologin Dr. Sina Schorn erhält für ihre Forschung zur Methanproduktion von Mikroben in Seegraswiesen den Joachim Jungius-Preis 2022.

Nach ihrer Promotion 2021 am Max-Plank-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen arbeitet Dr. Sina Schorn hier als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Zurzeit untersucht sie in der Forschungsgruppe Treibhausgase insbesondere die Methanproduktion von Mikroben in Seegraswiesen. Den Joachim Jungius-Preis 2022 erhält Sina Schorn für ihre Arbeit „Diverse methylotrophic methanogenetic archaea cause high methane emissions from seagrass meadows“, die im hochrangigen Journal Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) publiziert wurde.

„Mit der mikrobiellen Methanproduktion in küstennahen, marinen Seegraswiesen greift die Mikrobiologin ein Thema auf, das für Klimafragen hoch relevant ist und in besonderem Maße zu der diesjährigen Ausschreibung des Joachim Jungius-Preises im Bereich ‚Erdsystemforschung‘ passt“, betont Laudator Prof. Dr. Werner Kaminsky, Vorstandsvorsitzender der Joachim Jungius-Stiftung der Wissenschaften zu Hamburg.  Denn Seegräser gehören zu den effektivsten Kohlenstoffsenken der Welt und liefern durch die Umsetzung von Kohlenstoffdioxid in Biomasse einen großen Beitrag zum Abbau von Treibhausgasemissionen. Andererseits produzieren Seegraswiesen auch Methan, das als effektives Treibhausgas gilt. Wie dieses Methangas durch Mikroorganismen gebildet und welche biochemischen Prozesse dabei eine Rolle spielen – auf diese Fragen gibt die Publikation von Sina Schorn Antworten. Die junge Wissenschaftlerin erforscht im Detail Prozesse, welche an lebenden und abgestorbenen Seegräsern für die Produktion, aber auch für den Abbau von Methan verantwortlich sind. „Die Studie zeigt, dass die mikrobielle Methanproduktion in direktem Zusammenhang mit der Aktivität der Seegraspflanze steht“, so Kaminsky.

„Die Arbeiten von Frau Schorn sind ein entscheidender Schritt im Verständnis des Methankreislaufs“, so der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Prof. Dr. Mojib Latif. „Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste unter den von den Menschen emittierten Treibhausgasen.“

In diesem Jahr beriet die Auswahljury über zehn Bewerbungen. Dem Fachgremium gehörten sowohl Akademie-Präsident Mojib Latif als auch die Akademiemitglieder Karin Lochte und Hartmut Graßl an. Von der Joachim Jungius-Stiftung wirkten Walter Kaminsky und Manfred Stöckler als Juroren mit; beide sind zugleich auch Mitglieder der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Zum Joachim Jungius-Preis
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg und die Joachim Jungius-Stiftung haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen: Seit 2020 wird alle zwei Jahre der von der Stiftung finanzierte Joachim Jungius-Preis zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in Höhe von 5.000 Euro vergeben. Die Akademie hat damit ihre Nachwuchsförderung für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Norddeutschland weiter ausgebaut.

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Dagmar Penzlin
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