Ausschreibung für den YAF-Jahrgang 2021 (Bewerbungsfrist 15. April 2021)
Seit 2020 fördert die Akademie der Wissenschaften in Hamburg sieben herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Norddeutschland als „Young Academy Fellows“.
Weitere Informationem zum "Young Academy Fellows"-Programm
Nach dem Studium der Evangelischen Theologie, der Anglistik und Amerikanistik sowie der Wirtschaftswissenschaften verfasste Hermann Diebel-Fischer seine Promotionsschrift zu einer Grundfrage der theologischen Ethik: Wie ist das Verhältnis von Glaube und Handeln vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen moralischen Pluralismus und dem Bestreben, die Gemeinschaft der Glaubenden zu wahren, zu verstehen? Seit 2018 forscht er als Postdoktorand an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock im technikethischen Teilprojekt des interdisziplinären Forschungsverbunds »Netz-Stabil«. In diesem Rahmen treibt er auch sein systematisch-theologisches Habilitationsprojekt zum Verhältnis von Anthropologie und technischem Fortschritt voran. Neben Technikethik und Anthropologie interessiert ihn auch die Rolle, die die Theologie mit Blick auf gesellschaftliche Herausforderungen in der Gegenwart einnehmen kann.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, Aix-en-Provence und Göttingen wurde Dr. Anne Dienelt zu einem völkerrechtlichen Thema (Armed Conflicts and the Environment - Complementing the Laws of Armed Conflict with International Environmental Law and Human Rights Law) an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Im Rahmen ihrer Forschungsvorhaben hat sie verschiedene Aufenthalte, unter anderem an der New York University School of Law, der Universität Lund in Schweden und bei der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen in Genf, verbracht.
Dr. Dienelt forscht aktuell im Zuge ihres interdisziplinären Habilitationsprojekts am Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg zu Fragen der Resilienz im Recht. Sie untersucht die Reaktionen und Mechanismen des Rechts, unter anderem hinsichtlich der Klimakrise, Pandemien und anderer Ausnahmesituationen.
https://www.jura.uni-hamburg.de/die-fakultaet/personenverzeichnis/dienelt-anne.html
Christian Herzog ist ein transdisziplinärer Forscher in der Technikethik. Nach der Promotion an der Technischen Universität Hamburg auf dem Fachgebiet der verteilten und nichtlinearen Regelungstechnik, wechselte Christian Herzog an das Institut für Medizinische Elektrotechnik der Universität zu Lübeck. Die ingenieursethische Lehre, die Christian Herzog bereits seit 2011 betreibt, setzte er in Lübeck fort. In 2020 folgte der Aufbau der interdisziplinären Arbeitsgruppe mit dem Titel „Ethical Innovation Hub“. Hier forscht Christian Herzog an partizipativen Methoden zur Realisierung des Ansatzes der Reponsible Research & Innovation im Kontext KI-bezogener Anwendungs- und Transferforschung.
https://www.eih.uni-luebeck.de/team/christian-herzog.html
Niels Linnemann studierte Philosophie, Physik und Mathematik in Münster, Lund, Oxford und Cambridge. Sein Dissertationsprojekt zur Philosophy of quantum gravity as a philosophy of discovery (betreut durch Prof. Dr. Christian Wüthrich, Universität Genf) befasste sich mit der Frage, wie Theorien der Quantengravitation trotz mangelnder empirischer Daten entwickelt und verfolgt werden können. Seit seiner Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theoretischen Philosophie (Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka) der Universität Bremen Anfang 2020 arbeitet er nun vor allem zu erkenntnistheoretischen Fragen im Kontext unserer besten Raumzeittheorien --- etwa zur Messung von Raumzeitstruktur mit und ohne Uhren in der allgemeinen Relativitätstheorie. Weitere Forschungsschwerpunkte von Linnemann außerhalb der Philosophie der Physik liegen in der Metaphysik der Wissenschaften und der allgemeinen Wissenschaftstheorie.
Zusammen mit seinem Kölner Kollegen Salimkhani ist Linnemann darum bemüht, der Philosophie der Physik als akademischen Disziplin eine größere Bekanntheit in Deutschland zu verschaffen — etwa über das Ausrichten von Wochenendseminaren.
https://philosopherofphysics.com
Franziska Neumann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Rostock. Sie wurde 2019 an der TU Dresden mit einer Arbeit über vormoderne formale Organisationen und Formalisierungsprozesse im sächsischen Bergbau des 16. Jahrhunderts promoviert. Derzeit arbeitet sie an einem Habilitationsprojekt zu Abfall und ‚Waste Regimes‘ in vormodernen Großstädten. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Sozial- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit mit Schwerpunkten in der Verwaltungs-, Umwelt- und Stadtgeschichte.
https://www.geschichte.uni-rostock.de/institut/wissenschaftliche-mitarbeitermitabeiterinnen/neumann/
Bettina Schwab hat am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Physik studiert und am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Twente (Niederlande) auf dem Gebiet Computational Neuroscience promoviert. Nach Auslandsaufenthalten in Boston (MA, USA), Salt Lake City (UT, USA), und Pittsburgh (PA, USA) während ihrer Ausbildungsphase ist sie nun Postdoc am Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Ihr Hauptinteresse ist die Neurophysiologie des motorischen Systems und der Baselganglien, insbesondere in Bezug auf pathologische Veränderungen wie beispielsweise bei der Parkinsonschen Krankheit, sowie deren Beeinflussung durch invasive und nicht-invasive Hirnstimulation. Bettina Schwab wird im Jahrgang 2020/21 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sein.
Stephanie Zehnle hat in Gießen, Marburg und Frankfurt die Fächer Geschichte, Fachjournalistik, Arabisch und Afrikanistik studiert. In ihrer Promotionsschrift (Universität Kassel) untersuchte sie dschihadistische Staatsgründungen in Westafrika im 19. Jahrhundert. An der Universität Duisburg-Essen arbeitete sie als Postdoc dann an ihrem Habilitationsprojekt zu kolonialen Mordprozessen gegen angebliche "Leopardenmenschen" im frühen 20. Jahrhundert im britischen Sierra Leone. Ihr zweites Buch stellt sie derzeit als Juniorprofessorin für außereuropäische Geschichte in Kiel fertig. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die vorkoloniale und koloniale Geschichte Afrikas, des Islams sowie der Mensch-Tier-Beziehungen.