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Gegen eine eintönige Welt voller roter Rosen. Die vielfältige Gestaltungskraft der Sprache.

Sprache ermöglicht es uns, die Vielfalt der Welt auszudrücken und zu gestalten, Wahrnehmungen, Gefühle und Beziehungen zu benennen und unsere Identität zu formen. Durch Zusammenspiel von Objekt und Subjekt wird so die Symphonie der Vielfalt komponiert.
Essay von Giovanna Caruso, 15. Juli 2025

Über Rosen sprechen. (Rennert 1891)
Über Rosen sprechen. (Rennert 1891)
"Eugène Appert"
"Eugène Appert"

Die Namen der Rosen

Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem Garten voller roter Rosen und jemand fragt Sie, welche Blumen Sie gerade betrachten. Sie könnten antworten: „Rosen.“ Sie könnten aber auch sagen: „Ich sehe Beetrosen, Kletterrosen, Edelrosen, Strauchrosen, Bodendeckerrosen, Zwergrosen und Wildrosen.“ Und nun fragt man Sie: „Welche Farbe haben diese Rosen?“ „Rot“ wäre eine mögliche Antwort. Sie könnten aber auch antworten: „Orangerot, Scharlachrot, Zinnoberrot, Feuerrot, Mittelrot, Hochrot, Blutrot, Karminrot, Purpurrot, Weinrot, Braunrot.“ Und nun stellen Sie sich vor, jemand bittet Sie, Ihre Stimmung zu beschreiben, während Sie an einer dieser Rosen riechen. Eine mögliche Antwort wäre: „Ich fühle mich dabei wohl.“ Sie könnten aber auch sagen: „Ich fühle mich glücklich, zufrieden, heiter, ruhig, ausgeglichen, gelassen, unbeschwert, gerührt, friedlich, ungestört, besonnen.“ Stellen Sie sich vor, Sie müssten vor einer Kommission eine Präsentation halten. Sie könnten mit den Worten „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen, aber auch mit „Sehr geehrte Präsidentin, sehr geehrte Mitglieder der Kommission, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen“.

"François Arago"
"François Arago"

Vielgestaltig frei

Diese einfachen Beispiele zeigen, wie vielfältig selbst die einfachsten Dinge, Wahrnehmungen, Gefühle oder sozialen Verhältnisse sind. Blicken wir über die Grenzen unseres Rosengartens hinaus auf zwischenmenschliche Beziehungen, unterschiedliche Gewohnheiten und Konventionen, Traditionen, ethische Vorstellungen, Kulturen, Sprachen, Religionen oder Wirtschafts- und Politiksysteme, so erkennen wir überwältigende Vielfalt. Sie ist ein unüberschaubares Geflecht aus kleinen Nuancen und großen Unterschieden, aus Individuum und System, aus Minderheiten und Mehrheiten sowie  Erzählungen und Weltanschauungen. Gerade diese unendliche Mannigfaltigkeit ist ein greifbares Zeichen der absoluten Freiheit des Menschen. Gerade weil er grundsätzlich frei ist, drückt und verwirklicht er sich auf immer neue und unvorhersehbare Weise und gestaltet damit sein Leben und seine Welt. Aus diesem Grund ist Vielfalt ein positiv besetzter Begriff, der mit Freiheit, Selbstbestimmung, Reichtum, Wohlstand, Offenheit und Entwicklung einhergeht. Er wird von allen Kulturen befürwortet und unterstützt, die die menschliche Freiheit zu einem ihrer Grundprinzipien gemacht haben.

"Jaune d'Or"
"Jaune d'Or"

Worte und Wahrnehmung

Die angeführten Beispiele zeigen zugleich, dass die Vielfalt unserer Welt auch durch Sprache zum Ausdruck kommt. Sie stellt den Menschen vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung. Diese betreffen die Identifikation von Gegenständen sowie die Art und Weise, wie Menschen die Welt wahrnehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Beschreibung einer Rose im Garten. Der Mensch kann durch Sprache auch das eigene Selbst zum Ausdruck bringen, das heißt, er kann äußern, wie er emotional von der Welt bewegt wird, welche Gemütszustände seine Handlungen begleiten oder seine Entscheidungen bewirken. Auch die vielfältigen zwischenmenschlichen Verhältnisse, die die soziale Welt ausmachen, können durch Sprache ausgedrückt werden wie im Falle der einleitenden Worte zu einem Vortrag vor einer Prüfungskommission. Selbst Gedanken kommen durch Sprache zum Ausdruck. Während ich diesen Essay verfasse, frage ich mich, mit welchen Worten und Sätzen aus den vielen, die die Sprache bietet, ich meine Gedanken am besten ausdrücken und verständlich machen kann.

Die Sprache ermöglicht es somit, die Vielfalt der natürlichen, emotionalen, sozialen und sogar der Gedankenwelt zum Ausdruck zu bringen. Sie ist ein Garant der Vielfalt.

Die Sprache hat jedoch nicht nur eine Ausdrucksfunktion. In seinen zahlreichen Sprachanalysen macht Wilhelm von Humboldt deutlich, dass die Funktion der Sprache nicht darin besteht, bereits vorhandene Dinge oder Tatsachen abzubilden: „In die Bildung und den Gebrauch der Sprache geht notwendig die ganze Art der subjektiven Wahrnehmung der Gegenstände über. Denn das Wort entsteht eben aus dieser Wahrnehmung, ist nicht ein Abdruck des Gegenstandes an sich, sondern des von diesem in der Seele erzeugten Bildes“.[1] Das bedeutet, dass die Begriffe, die wir benutzen, um so etwas wie eine ‚rote Rose‘ zu beschreiben, Ergebnisse eines Prozesses sind, in dem sich Subjekt und Objekt begegnen, sich gegenseitig vermitteln und eine bestimmte Ansicht der Dinge und der Welt entsteht und zum Ausdruck kommt – wie die Ansicht einer „orangeroten Rose“. Eine solche Rose existiert an sich nicht. Sie wird erst dann zu einer orangeroten Rose, wenn der Mensch sie als solche benennt – in seiner kulturell und geschichtlich bestimmten Verortung. Humboldt vertritt die Auffassung, die Sprache sei „nicht bloss, wie man gewöhnlich zu sagen pflegt, der Abdruck der Ideen eines Volkes […]; sie ist die gesamte geistige Energie desselben, gleichsam durch ein Wunder in gewisse Töne gebannt“.[2] Die Funktion der Sprache besteht also nicht darin, eine bereits vorhandene Welt abzubilden oder auszudrücken. Vielmehr formt Sprache die jeweilige Welt mit. Unterschiedliche Sprachen sind somit keine unterschiedlichen Bezeichnungen für dieselben Dinge. Sie entsprechen vielmehr unterschiedlichen Weltansichten: „Mehrere Sprachen sind nicht ebenso viele Bezeichnungen einer Sache; es sind verschiedene Ansichten derselben“.[3]

"Madame Joséphine Guyet"
"Madame Joséphine Guyet"

Rosen klettern nicht

Diese Gestaltungsfunktion der Sprache wird von Ernst Cassirer aufgegriffen und weiter spezifiziert. Im Rahmen seiner Kritik der Kultur definiert Cassirer die Sprache als eine symbolische Form, das heißt. als eine Art und Weise, wie sich der menschliche Geist ausdrückt und dabei die Welt gestaltet. Worte und Sätze – so die grundlegende Idee – bilden nicht bereits gegebene Dinge, Tatsachen und Ereignisse ab. Sie geben nicht etwas wieder, das schon unabhängig von ihnen existiert. Worte und Sätze haben vielmehr eine Gestaltungsfunktion, die sich auf unterschiedlichen Ebenen feststellen lässt, was an den zu Beginn eingeführten Beispielen erkennbar ist.

Wie bei Humboldt dient die Sprache auch bei Cassirer als „Mittel der Gegenstandsbildung“.[4] Unsere Begriffe konstituieren die Dinge, die wir wahrnehmen. Durch den Begriff ‚Kletterrose‘ wird zum Beispiel ein Unterschied zur ‚Edelrose‘ aufgemacht, der im Begriff ‚Rose‘ nicht berücksichtigt wird. Rosen klettern aber nicht und sind auch nicht edel! Diese Begriffe sind das Ergebnis einer kulturell und geschichtlich geprägten Vermittlung zwischen Mensch und Ding. Dadurch haben die wahrgenommenen Gegenstände eine bestimmte Gestalt angenommen, die in der Sprache und durch die Sprache zum Ausdruck kommt. Je reicher die Sprache ist, desto vielfältiger ist die Gegenstandswelt. Die Sprache wird somit auch zum Garanten der Vielfalt der Gegenstandswelt.

Dieser Konstitutionsprozess betrifft überdies das Selbstbewusstsein und die Willenswelt. Auch Gefühle oder Wünsche sind nicht erst beim Menschen vorhanden und werden dann durch die Sprache lediglich geäußert und kommuniziert. Vielmehr formen sich durch die Sprache Gefühle und Willensregungen sowie das Bild, das jeder Mensch von sich selbst hat und das an andere bewusst oder unbewusst vermittelt wird.[5] Meine Angst, meine Freude und meine Unsicherheit sind nicht irgendwo in mir vorhanden und werden dann durch diese Namen zum Ausdruck gebracht. Sie werden zu meinen Gefühlen und meinen Modi der Befindlichkeit, sobald ich einen Begriff dafür habe und sie daher – innerlich oder äußerlich – benennen kann. Sobald das geschieht, sobald ein Mensch einen Namen für Gefühle, Empfindungen, Wünsche, Träume usw. hat, entsteht diese Mannigfaltigkeit von Gemütsgestalt[6] oder Seinsmöglichkeiten[7] des Bewusstseins. Er kann sie benennen und das bedeutet, sich von ihnen zu distanzieren und sich zu dieser Vielfalt in der Einheit des eigenen Ichs zu verhalten. Dank der Sprache kann der Mensch über seine Gemütszustände und Willensregungen reflektieren und davon ausgehend Entscheidungen treffen und somit sein Leben als freier Mensch führen. In diesem Sinne ist die Sprache auch Garant der Vielfalt des Lebens.

"Maréchal Niel"
"Maréchal Niel"

Welt gestalten

Der Mensch ist jedoch nie alleine in einer Welt. „Neben der Welt der ‚äußeren‘ Gegenstände und neben der Welt des eigenen Ichs aber ist es die soziale Welt, die durch die Sprache erst eigentlich aufgeschlossen und die durch sie erst fortschreitend erobert wird.“[8] Durch die Sprache wird daher auch unsere soziale Welt also nicht einfach abgebildet, sondern aktiv mitgestaltet. Die Sprache, die ein Kind zum Sprechen erlernt, ist kein neutrales Zeichensystem, das lediglich dazu dient, sich über Dinge und Sachverhalte auszutauschen und sich verständlich zu machen. Beim Erlernen einer Sprache lernt ein Kind automatisch auch die dazugehörige Kultur mit ihren Sitten, Gebräuchen, Traditionen, der Art des Miteinanders, den kulturellen Praktiken, den sozialen Rollen und Strukturen sowie den Religions- und Selbstvorstellungen kennen.

All das ist in einer Sprache verkörpert und wird mehr oder weniger direkt vermittelt. Einerseits entsteht dadurch eine gewisse Verbindlichkeit, die die Sprache – als Verkörperung einer bestimmten kulturellen Welt – mit sich bringt. Andererseits zeigt sich die Sprache nicht als ein geschlossenes System. Täglich entstehen neue Begriffe, die die vielfältigen Veränderungen unserer sozialen Welt in sich aufnehmen, mitbestimmen und zum Ausdruck bringen. Ständig bilden sich neue Begriffe im Zusammenhang mit dem technischen und technologischen Fortschritt (künstliche Intelligenz, ChatGPT, Cyberabwehr), im Kontext aktueller politischer und ökonomischer Ereignisse (Coronaleugner, Energiekrise, Willkommenskultur), im Hinblick auf gegenwärtige Krisen (Umweltkatastrophe) oder auch im Zusammenspiel mit tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen unseres Soziallebens (Gendergerechtigkeit, Mobbing). In all diesen Kontexten bildet Sprache Dinge und Ereignisse, die an sich schon existieren, nicht einfach ab. Die Sprache gestaltet diese Dinge und Ereignisse vielmehr mit. Sie gestaltet den technologischen Fortschritt, politische und ökonomische Ereignisse, gegenwärtige Krisen und alle sozialen Verhältnisse unseres Lebens. Dank ihrer nahezu grenzenlosen Kombinationsmöglichkeiten ermöglicht sie es, die komplexe Vielfalt dieser Prozesse zu erfassen und zum Ausdruck zu bringen. Auch für die soziale Welt ist die Sprache also ein Garant der Vielfalt.

"Madame Désirée Giraud"
"Madame Désirée Giraud"

Nuancenreichtum

Die Sprache erweist sich somit in dreifacher Hinsicht als Garant der Vielfalt: in Bezug auf die Welt der Gegenstände und ihre Eigenschaften, in Bezug auf die innere Welt des Selbstbewusstseins, der Gefühle und des Willens sowie in Bezug auf die soziale Welt. Zugleich ist sie ein Werkzeug, um diese Vielfalt weiterzuentwickeln und mitzugestalten.

Dies bedeutet jedoch auch, dass die Vielfalt der Welt konstitutiv von der Sprache abhängig ist. Die Vielfalt ist nicht einfach gegeben und sollte nicht als selbstverständlich angenommen werden. Es besteht ständig die Gefahr, dass die Vielfalt in Einheit mündet, beziehungsweise die Gefahr, dass ganze Weltansichten oder auch kleine Details verloren gehen, weil unsere Sprache keine Begriffe (mehr) dafür hat oder weil sich bestimmte Begriffe und Weltansichten durchsetzen und keinen Raum für Vielfalt lassen.

Dies passiert beispielsweise, wenn die Sprache ärmer wird. Wenn Begriffe, Sätze und Erzählungen die Welt mitgestalten, dann gilt: Je vielfältiger die Sprache, desto vielfältiger die innere und äußere Welt des Menschen. Selbstverständlich kann man weiterhin sagen: „Ich rieche eine rote Rose und dabei fühle ich mich wohl.“ Durch die Sprache kann man jedoch eine viel nuanciertere Beschreibung der wahrgenommenen Blume und der dabei empfundenen Gefühle vermitteln. Dadurch tritt nicht nur die Vielfalt der Welt in Erscheinung. Der Mensch gestaltet diese Vielfalt mit und gewinnt dabei mannigfaltigere Einblicke in seine eigenen Gemütszustände, wodurch er auch eine bessere Selbsterkenntnis erlangt. Vielleicht erlebt der Mensch dabei sogar die Grenzen einiger Begriffe, die den Wahrnehmungen und Empfindungen nicht vollkommen entsprechen, und wird dadurch angeregt, neue Begriffe zu suchen oder sogar zu erfinden. Wo die Sprache jedoch nicht mehr in der Lage ist, Unterschiede zu benennen, Nuancen zu begreifen und Besonderheiten zu erfassen, wird die Welt gleichförmig – eine eintönige Welt voller roter Rosen.

Das Gleiche passiert, wenn sich bestimmte Erzählungen so stark durchsetzen, dass sie keinen Raum für weitere lassen. Unsere Sprache besitzt Gestaltungskraft. Das heißt, wir Menschen können durch unsere Begriffe, Sätze und Erzählungen entscheiden, wer wir sein wollen und in welcher Welt wir leben möchten. Wenn wir einem Kommilitonen sagen, dass er ein Dummkopf ist, dann machen wir ihn zu einem. Wenn wir sagen, dass wir eine ausweglose Krisenzeit erleben, haben wir jeder Hoffnungsperspektive die Tür zugesperrt. Wenn wir sagen, dass wir uns bewaffnen müssen, um uns zu verteidigen, dann haben wir die Welt bereits zu einem Schlachtfeld gemacht, auf dem es nur Freunde oder Feinde gibt. Auch solche Erzählungen verwandeln einen Garten in eine eintönige Welt voller roter Rosen.

Vielfalt bewahren, Vielfalt gestalten

Die Vielfalt unserer inneren und äußeren Welt ist ständig durch solche Gefahren bedroht. Ein reflektierter Umgang mit unserer Sprache ist eines der wirksamsten Mittel, um den Verlust von Vielfalt in unserer Welt entgegenzuwirken. Alltägliche Begriffe zu hinterfragen, gewöhnliche Ausdrücke zu reflektieren und selbstverständlich gewordene Erzählungen, die uns direkt oder indirekt vermittelt werden und die wir weitervermitteln, zu ergründen, wird für den Menschen zu einer dringenden Aufgabe, um Vielfalt zu bewahren und mitzugestalten.

Fußnoten

"Élisa Boëlle"
"Élisa Boëlle"
  1. Wilhelm von Humboldt, „Über die Verschiedenheiten des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechtes“ (1836). In: Wilhelm von Humboldt, Gesammelte Schriften. Hg. von Albert Leitzmann. Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1903–1936, Bd. VI, S. 111–303, S. 119.
  2. – Humboldt, Gesammelte Schriften. Hg. von Albert Leitzmann. Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1903–1936, Bd. VII, 602.
  3. Ibidem.
  4. Ernst Cassirer, „Die Sprache und der Aufbau der Gegenstandswelt“ (1932). In: Ernst Cassirer. Schriften zur Philosophie der symbolischen Formen. Hg. von Marion Lauschke. Meiner, Hamburg 2009, S. 191–217, S. 196.
  5. Vgl. Ebd., S. 22–203.
  6. Emotionale oder psychologische Zustände und deren Ausdruck, die das innere Erleben und Verhalten eines Menschen prägen. Sie umfassen verschiedene Gefühle wie Freude, Trauer, Wut und Zufriedenheit.
  7. Seinsmöglichkeiten bezeichnen die unterschiedlichen Formen und Wege, in denen menschliches Dasein gestaltet und erfahren werden kann.
  8. Ebd., S. 207.

Dr. Giovanna Caruso

Giovanna Caruso studierte Philosophie an der Universitá di Roma Tor Vergata und an der Humboldt Universität zu Berlin. 2018 promovierte Sie mit einer Arbeit zum Verhältnis von Kunst und Leben bei Adorno, Benjamin und Heidegger. Von 2018 bis 2020 war sie Habilitationsstipendiatin am Institut für Philosophie der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald, Arbeitsbereich Ästhetik und Kulturphilosophie. In ihrer Forschung untersucht sie Themen an der Schnittstelle zwischen Kulturphilosophie und Phänomenologie wie etwa die Frage nach dem Verhältnis von Natur und Kultur, jene nach der Bedeutung von Naturobjekten und Artefakten für das menschliche Leben oder die Frage nach der Lebenswelt. Seit Dezember 2023 ist sie Leiterin der Käthe-Kluth-Nachwuchsgruppe „Strukturen der Gegebenheit. Phänomenologische Zugänge zu den Verflechtungen von Objekt, Natur und Mensch“, die durch die Integration von Phänomenologie, Natur- und Technikphilosophie, Philosophie des Raumes und Philosophie der (Halb)Dinge das Ziel verfolgt, eine nicht subjektzentrierte Analyse der Wirklichkeit zu erarbeiten.