Forschung###Publikationen###Essay: On Being British But not English:…

On Being British But not English: Multikulturalismus und Nationalität in Andrea Levys Small Island

„Small Island“ thematisiert die Identitätskrisen von Einwanderern in London nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Protagonisten navigieren zwischen Britishness und Englishness und erleben Diskriminierung, die ihre Zugehörigkeit zur Gesellschaft in Frage stellt.
Essay von Anna M. Horatschek, 30. Juli 2025

Notting Hill Caribbean Carnival in London

Weltstadt London

Das renommierte britische University College of London wirbt auf seiner Website für die Hauptstadt als „home to one of the most ethnically diverse populations in the world. Approximately 1/3 of Londoners were born abroad and over 200 languages are spoken in the capital. The wide range of cultures and languages are celebrated in London in many different ways – mainly with amazing food and lively festivals.“ Tatsächlich identifizierten sich 2021 bei einer Volkszählung 63 % der Londoner als nicht-weiße Briten, während der Anteil in ganz England und Wales bei 26 % lag. Außerdem waren 41 % der Einwohner Londons im Ausland geboren, verglichen mit 17 % in England und Wales. Bedeutende Minoritäten in Großbritannien stammen vom Indischen Subkontinent, aus Ostasien, der Karibik, Subsahara-Afrika und Osteuropa.

Robin Hood als mythisches Ideal der Redlichkeit
Robin Hood als mythisches Ideal der Redlichkeit

Being English or Being British

Minderheiten aus ehemaligen Kolonien verstehen sich allerdings häufig als Briten, nicht als Engländer. Diese Unterscheidung beschreibt der britische Erfolgsautor John Fowles in seinem polemischen Essay „On Being English But not British“(1964) folgendermaßen: „The Great English Dilemma is the split in the English mind between the Green England and the Red-White-and-Blue Britain […] In all the personal situations that are important to me, I am English not British“. Englishness verbindet Fowles mit der europäischen Randposition aufgrund der geographischen Insellage – der splendid isolation –, mit Emigration und einem puritanischen Eifer für Gerechtigkeit, den das kulturelle Gedächtnis in dem mythischen Ideal des redlichen Gesetzlosen Robin Hood verankert hat. Britishness assoziiert Fowles mit Patriotismus, militärischer Machtpolitik, Hannoveraner Dynastien, Imperialismus, Weltkriegen und der ungeliebten Allianz mit dem sogenannten celtic fringe Schottland, Wales und Irland. Außerdem schließt Britishness die ehemaligen britischen Kolonien ein. Während also Englishness als Essenz einer positiv besetzten nationalen Identität gilt, markiert Britishness die Differenzen innerhalb dieser nationalen Identität. Bei den sogenannten hyphenated Britons, den ‚Bindestrich-Briten‘ wie British-Indian, British-Chinese, British-Caribbean, verweist der Bezug auf Britain also einerseits auf den Wunsch nach Zugehörigkeit, andererseits aber auch auf das historische Erbe von nationaler Machtpolitik und Imperialismus – wie das Fowles-Zitat zeigte.

Der Roman Small Island von Andrea Levy spielt in London und zeigt, wie Englishness während und nach dem Zweiten Weltkrieg als Ausschlusskriterium gegen Einwanderer funktionalisiert wird. Er bietet damit einen historisch angelegten, kritischen Kommentar zu dem auf der Universitätswebsite werbewirksam präsentierten Multikulturalismus dieser Stadt. Food und festivities spielen für die Charaktere dieses Romans – fast alle mit karibischem Migrationshintergrund –, kaum eine Rolle, außer dass es von beidem zu wenig für sie gab. 

„Small Island“ als Black British Fiction

Small Island gehört zur sogenannten Black British Fiction. Im Verlauf der Handlung wird klar, dass nicht nur Bindestrich-Identitäten, sondern jede Identität ein kulturelles Produkt darstellt, das durch entsprechend konstruierte Geschichtsbilder, kulturelle und politische Rituale und Symbole sowie in neuerer Zeit durch mediale Repräsentationen suggeriert, illustriert und legitimiert wird. Damit geht der Roman über die gegenwärtig vielfach proklamierte Forderung nach Respect oder einem Leben in Vielfalt weit hinaus, denn er entlarvt, dass jedes Selbst- und Fremdbild – also jede Identitäts- oder Alteritätsvorstellung[1] –, auf Wunsch- und Angstbildern beruht, die mit der historischen Wirklichkeit und der Wahrheit des Alltags häufig wenig zu tun haben. In dem Roman lernen die Protagonisten durch bittere Erfahrungen, dass für Engländer vor allem zählt, ‚to be English but not British’, während Einwanderer mühsam Möglichkeiten finden müssen, ‚to be British but not English’.

Sergeant Lincoln Orville Lynch 1944 (jamaikanischer Bürgerrechtler und Veteran der Royal Air Force)
Sergeant Lincoln Orville Lynch 1944 (jamaikanischer Bürgerrechtler und Veteran der Royal Air Force)

Empire Windrush

Andrea Levy wurde 1956 in London geboren. Ihr Großvater väterlicherseits war jüdisch, ihr Urgroßvater mütterlicherseits schottisch, ihre Eltern kamen aus Jamaika und waren im Zuge des Empire Windrush nach England gekommen. Empire Windrush hieß das Schiff, auf dem am 22. Juni 1948 die erste große Gruppe von 493 karibischen Immigranten mitsamt einem Blinden Passagier nach dem 2. Weltkrieg in Tilbury ankam. Das Schiff – damals noch unter dem Namen Monte Rosa – hatten die Engländer den Deutschen im Mai 1945 bei Kiel abgenommen und als Kriegsbeute behalten. Der Roman Small Island beschreibt die Ankunft und die mühsamen ersten Jahre von Immigranten des Empire Windrush aus deren Perspektive.

In dem Roman geht es vor allem um fünf Personen, nämlich 1. Hortense, die als uneheliches Kind einer armen Afro-Jamaikanerin und eines Weißen in Jamaika geboren wurde, von Engländerinnen zu einer ‚Lady’ erzogen wird und die unbedingt als Lehrerin in England arbeiten will; 2. Michael Roberts, der Sohn eines Cousins ihres Vaters, mit dem sie gemeinsam aufwächst, in den sie heimlich verliebt ist und der den Männlichkeitstraum aller Jamaikaner verwirklicht, nämlich als Mitglied der RAF (Royal Air Force) für das imperiale Mutterland Großbritannien kämpfen zu dürfen; 3. Gilbert, ein weiterer Jamaikaner aus ärmlichen Verhältnissen, der Hortense Hals über Kopf heiratet, als sie ihm ihre Ersparnisse für die Überfahrt 1948 auf der Windrush nach England schenkt unter der Bedingung, dass er sie so schnell wie möglich nachholt. In England kommt er zwar auch zur RAF, wird dort allerdings rassistisch gedemütigt und schlägt sich schließlich mit Hilfsarbeiten durch; 4. Die Engländerin Queenie, Tochter eines Fleischers vom Lande, die um jeden Preis der Enge ihres Elternhauses entfliehen will und die aus diesem Grund 5. den von ihr körperlich als abstoßend empfundenen Bernard heiratet, da er mit ihr in das Haus seines Vaters in London zieht. Während des Krieges kreuzen sich die Lebenswege dieser Charaktere, denn nachdem Bernard sich freiwillig zur Armee gemeldet hat, vermietet Queenie eine völlig heruntergekommene Dachwohnung in ihrem zerbombten Haus an Gilbert und Hortense und hat eine Affäre mit Michael Roberts, die zu einer Schwangerschaft führt. Das Kind wird kurz nach Bernards Rückkehr aus dem Krieg geboren, ohne dass er von der Schwangerschaft gewusst hätte. Am Ende des Romans drängt Queenie Hortense und Gilbert das Baby auf, da sie sich den zu erwartenden Anfeindungen aufgrund ihres farbigen Kindes nicht gewachsen fühlt.

In dem Roman werden die Jamaikaner brutal mit der Ausschlussfunktion der Englishness konfrontiert. Während sie selbst sich bei ihrer Ankunft in England als britische Staatsbürger verstehen, die stolz auf ihre Nationalidentität sind, müssen sie feststellen, dass die Engländer weder wissen, wo Jamaika liegt, noch, dass die Insel ein Teil des britischen Empire bildet. Dabei nahmen die Engländer den Spaniern diese drittgrößte Insel (genannt Santiago) der Großen Antillen bereits 1655 ab und nannten sie Jamaika. 1962 wurde sie unabhängig, doch als Teil des Commonwealth of Nations ist Charles III. noch heute König der Insel.

König Charles III. besucht Jamaika, dessen Staatsoberhaupt er seit 2022 ist.
König Charles III. besucht Jamaika, dessen Staatsoberhaupt er seit 2022 ist.

Perhaps we should shake hands

Das mit ‚Prologue‘ überschriebene erste Kapitel des Romans beschreibt aus Queenies Perspektive ein Erlebnis als kleines Mädchen auf der historischen British Empire Exhibition, die 1924 bis 1925 in Wembley, London stattfand und in der außer Gambia und Gibraltar alle 58 Länder, die damals zum britischen Weltreich gehörten, einen Pavillon erhielten.

British Empire Exhibition 1924
British Empire Exhibition 1924

Das Eingangskapitel illustriert, wie das Bild, das die Engländer von ihren Kolonien haben, durch sexualisierte Phantasien der ‚Rassenmischung‘ geprägt ist. Im Afrika-Pavillon sieht Queenie zum ersten Mal einen Schwarzen – und erschrickt, woraufhin die Erwachsenen sie zur allgemeinen Erheiterung zu einem Kuss überreden wollen – um ihre xenophobisch-exotistische Phantasie parodistisch verzerrt und kontrolliert zu inszenieren. Aber der Afrikaner konterkariert diese ‚weißen‘ Projektionen und spricht das kleine Mädchen in perfektem Englisch an: „Perhaps we should shake hands“. So wie in dieser für Queenie wegweisenden Erfahrung entlarvt der gesamte Roman, dass Selbst- und Fremdbilder fast immer auf Projektionen und Externalisierungen beruhen, die die Überlegenheit von als Identität akzeptierten Eigenschaften über die als Alterität markierten Charakteristika bestätigen sollen.

Das gilt für Engländer und Jamaikaner gleichermaßen. So muss Hortense, die sich aufgrund ihrer hellen Hautfarbe eher der väterlichen Britisch-Weißen als der mütterlichen Afro-Jamaikanischen Identität nahe fühlt, feststellen, dass sie in England als Black Woman gilt, der sexuelle Freizügigkeit und intellektuelle Dürftigkeit unterstellt werden; obwohl sie in Jamaika eine der besten Schülerinnen war, deren Englisch gelobt wurde, versteht in London niemand ihren Akzent und die internalisierten Benimm- und Kleidungsregeln einer ‚Lady‘ nach den Vorstellungen ihrer Lehrerinnen, die ihr Verhalten prägen, setzen sie in England dem öffentlichen Spott aus. Auch Gilbert, der voller Idealismus für das Mutterland England kämpfen wollte, wird durch die Rassendiskriminierung in London schmerzhaft desillusioniert. Und denkt immer wieder an die Aussagen seines Cousins Elwood, der ihn in Jamaika vor seiner Rekrutierung für die RAF warnte: „Man, this is a white man's war. Why you wanna lose your life for a white man? For Jamaica, yes. To have your own country, yes. That is worth a fight. . . I join you then, man. But you think winning this war is going to change anything for me and you.“ Die Engländer verstehen sich offenbar nicht als Briten – was ja die Kolonien einschließen würde –, sondern ihre Selbstwahrnehmung kreist ausschließlich um Kriterien der ‚weißen‘ Englishness, wobei sie ironischerweise immer wieder das sportliche fair play als ihre typisch englische Botschaft an die Welt herausstreichen. Die Verlogenheit dieses Autostereotyps wird offensichtlich, als sie sich einerseits über die Segregationspolitik der US-Amerikanischen Armee entrüsten, andererseits jedoch die Nachbarschaft von Farbigen unerträglich finden, was sich im drastischen Werteverlust der Immobilienpreise niederschlägt.

Als Gilbert sein Versprechen einlöst und Hortense tatsächlich in die zerbombte Wohnung in Queenies Haus nachkommen lässt, bestraft ihn seine direkt vor der Abreise erst angetraute junge Frau dafür, dass er ihre überzogenen Erwartungen an ein Leben als gebildete Lady in London in keiner Weise einlösen kann, durch die monatelange Verweigerung jeglicher Sexualität und verhindert damit die Möglichkeit der endlich nachgeholten Hochzeitsnacht. Hortense fühlt sich dabei völlig im Recht – gestärkt durch ihre englisch-puritanische körperfeindliche Erziehung in Jamaika. Die erzählerische Ironie besteht darin, dass hier ein junges Paar, das aufgrund seiner Hautfarbe von den Engländern ausnahmslos mit sexueller Zügellosigkeit assoziiert und dementsprechend behandelt wird, in einem winzigen Zimmer völlig zölibatär lebt und auch die Genderhierarchie fundamental unterläuft. Bernard und Queenie als Repräsentanten der Engländer dagegen leben ihre sexuellen Bedürfnisse und Frustrationen mit dunkelhäutigen Partnern aus, ungehemmt lustvoll im Fall von Queenie, gewaltsam und menschenverachtend im Fall des pedantischen und emotional verkrüppelten Bernard. Am Ende des Romans ziehen Hortense und Gilbert mit dem Mischlingskind von Queenie und Michael in ein verfallenes Bürgerhaus, um dort mit ihrer Patchwork-Familie zu leben und das Haus zu renovieren.

Identität als Prozess

Der Roman Small Island entspricht mit diesem Erzählverlauf einer Tendenz in der Black British Fiction, nicht nach Modellen der Assimilation zu suchen, sondern die Konstruktion alternativer Identitäten als einen dynamischen und letztlich unabschließbaren Prozess zu sehen. Dieser als Transdifferenz bezeichnete Ansatz akzeptiert „die Unvermeidbarkeit des Denkens von Differenz bei gleichzeitigem Bewusstsein für die vielfältigen Überlagerungen, Mehrfachzugehörigkeiten und Zwischenbefindlichkeiten, welche die Komplexität der Lebenswelt ausmachen“ (Feldmann/Habermann). Die Wichtigkeit von Identitätsbildern wird also nicht einfach durch ihre Markierung als kulturelles Konstrukt relativiert, sondern das emanzipatorische Potential und das Bedürfnis nach belonging, also nach einer Gruppenzugehörigkeit, die relativ stabil und von anderen unterschieden ist, wird akzeptiert, allerdings im Bewusstsein der Ausschlussfunktionen und des stigmatisierenden Potentials und damit der gefährlichen Sprengkraft von Identitätsdiskursen in Politik und Kultur. Die Nationalidentität der Britishness wird von den Black British Writers zwar eingefordert, allerdings ohne die ‚weiße‘ Reduzierung auf Englishness. Dass Hortense in Jamaika sich in ihrem Zukunftstraum in einer englischen Villa vor einem Kaminfeuer sitzen sieht, ist eindeutig das kulturelle Erbe des britischen Kolonialismus, dessen hegemoniale Ansprüche sie über die Erziehungs- und Bildungsinstitutionen in Jamaika geprägt haben. Aber dieser Zukunftstraum einer britischen Identität ist eine Baustelle – wörtlich und im übertragenen Sinn: Das Haus, in dem Hortense und Gilbert mit dem bis zum Romanschluss namenlosen Mischlingskind wohnen, ist eine Ruine, und es wird viele Mühen kosten, es dem imaginierten Ideal auch nur anzunähern. Außerdem ist keinesfalls sicher, dass das junge Paar nach der Herrichtung dort bleiben kann, denn das Ganze ist Teil des Immobilien-Projektes eines befreundeten Jamaikaners, der zerstörte Häuser aufkauft und sie renovieren lässt, um sie dann wieder zu verkaufen.

In Small Island definiert sich die Gruppenzugehörigkeit der Charaktere auf den ersten Blick über die Familie und die Ethnie. Damit stellt sich die Frage, ob hier nicht eine Rückkehr zu essentialistischen Identitätskategorien propagiert wird, insofern Identität von auf die Natur zurückgeführten Eigenschaften abgeleitet wird, nämlich in Jamaika geboren und miteinander verwandt zu sein. Nur auf den ersten Blick mag das so scheinen. Der Roman macht nämlich klar, dass wir mit Hortense, Gilbert und ihrem Kind eine Familie vor uns haben, die aus einer reinen Zweckgemeinschaft entstanden ist, deren Bestand auf dem schwer erkämpften gegenseitigen Respekt der Ehepartner voreinander beruht, und die ohne Sicherheiten für die Zukunft auskommen muss. Dieses Ehepaar baut in den Ruinen einer alten britischen Bürgerherrlichkeit, nämlich in einer verfallenen Villa, ihre Zukunft, die mit Sicherheit British, aber auf keinen Fall English aussehen wird. Ihr Kind, mit dem sie nicht blutsverwandt sind, haben sie aufgenommen aus selbstloser Mitmenschlichkeit, und dieses Kind, das wie viele Kinder in der Literatur die Zukunft repräsentiert, ist ein englisch-jamaikanischer Mischling, dessen chauvinistisch-egozentrischer jamaikanischer Vater sich nicht kümmert und dessen englische Mutter ihn aus Gründen des sozialen Ansehens verstößt. Sein Überleben hängt an einer Ethik der Empathie, die sich ausschließlich in der von den Engländern verachteten Gruppe der Migranten findet.

Differenz und Mitmenschlichkeit

Der Text entwirft damit ein kollektives Identitätskonzept, das auf harter Arbeit, einem selbstkritischen und damit wenig schmeichelhaften Bewusstsein individueller und kollektiver Differenzen und einer Moral der Mitmenschlichkeit basiert. Nicht Merkmale wie Ethnie oder der traditionelle Familienverband oder gar abstrakte Kollektivformen wie die Nation sind entscheidend, sondern was die Menschen zusammenbringt, sind lokal begrenzte gemeinsame Zielsetzungen. In diesem Roman ist es Black Britishness oder eine Bindestrich-Identität wie British-Caribbean, die ein solches Zusammengehörigkeitsgefühl markiert, das über Britishness allein oder gar Englishness nicht möglich ist, insofern der Bindestrich zwischen British und Caribbean einen Raum öffnet, der eine Vielzahl möglicher Konstellationen und gegenseitiger Veränderungen der vorgeblich reinen, authentischen Nationalidentitäten vorstellbar macht. Die Unterschiedlichkeit der Charaktere aufgrund von Geschlechtszugehörigkeit, Bildungsstand, Klasse, Region und charakterlicher Disposition lässt jedoch keinen Zweifel, dass Kollektivbegriffe wie Black British oder British-Caribbean genauso imaginär sind wie diejenigen der Englishness oder der Britishness.

  1. Alteritätsvorstellung: die kulturell, gesellschaftlich und politisch konstruierte und codierte Wahrnehmung und das Verständnis von „Andersheit“ oder „Fremdheit“.
Notting Hill Carnival 2014 im karibisch geprägten Londoner Stadtteil Notting Hill
Notting Hill Carnival 2014 im karibisch geprägten Londoner Stadtteil Notting Hill

 

Literatur
 

  • John Fowles. „On Being English But not British”. In: Ders. Wormholes. Essays and Occasional Writings. New York: Henry Holt and Company. 1998. 79-88.
  • Mark Stein. „The Black British Bildungsroman and the Transformation of Britian“. In: Barbara Korte und Klaus Peter Müller. Hrsg. Unity in Diversity Revisited? British Literature and Culture in the 1990s. Tübingen: Narr 1998. 89-105.
  • Claire E. Alexander. The Art of Being Black. The Creation of Black British Youth Identities. Oxford and New York: Oxford UP. 1996.
  • Doris Feldmann und Ina Habermann. „Das Graduiertenkolleg ‚Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz’ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“. Anglistik 14f:2. 2003. 105-12.
  • Stephen Cornell und Douglas Hartmann. Ethnicity and Race. Making Identity in a Changing World. Thousand Oaks, London und New Delhi: Pine Forge Press. 2007.
  • Sabine Nunius. Coping with Difference. New Approaches in the Contemporary British Novel (2000-2006). Erlanger Studien zur Anglistik und Amerikanistik. Bd. 11.  LIT Verlag. 22009.
  • Office of National Statistics (ONS). https://www.gov.uk/government/statistics/immigration-system-statistics-year-ending-december-2022 (Abgerufen am 11.06.2025).
  • London Datastore https://data.london.gov.uk/blog/recent-migration-trends-in-the-uk-and-london/ (Abgerufen am 31.07.2025).
  • University College of London. https://www.ucl.ac.uk/students/news/2020/dec/ucl-heart-multicultural-london. (Abgerufen am 02.07.2025).

Prof. Dr. Anna Margaretha Horatschek

Anna Margaretha (Annegreth) Horatschek war ordentliche Professorin und Leiterin des Englischen Seminars an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), wo sie von 2000 bis 2018 den Lehrstuhl für Englische Literatur von Shakespeare bis zur Gegenwart innehatte. Seit 2011 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und von 2016 bis 2021 war sie Vizepräsidentin der Akademie. Sie erwarb ihre akademischen Abschlüsse an der University of California, Berkeley, USA (B.A. 1978), an den Universitäten Freiburg (PhD. 1987) und Mannheim (Habilitation 1995) und lehrte ein Jahr lang als Gastprofessorin in Washington D.C., USA (1998).